Sozialministerium richtet Arbeitsgruppe ein

Heimerziehung statt Untersuchungshaft

Nr. 235-5/03

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit hat unter Beteiligung der Justiz eine Arbeitsgruppe zur Aufklärung des tragischen Geschehens im Jugendheim Rodalben eingerichtet, die jetzt ihre Arbeit aufnimmt, wie Sozialministerin Malu Dreyer und Justizminister Herbert Mertin heute in Mainz mitteilten. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Vertreterinnen und Vertreter des Sozialministeriums, des Landesjugendamtes, der Einrichtung Mühlkopf und der Justiz. Sie soll noch im Laufe des Dezember Vorschläge vorlegen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche war eine 26-jährige Erzieherin durch Messerstiche ums Leben gekommen. Verdächtig sind die drei Jugendlichen, die in der geschlossenen Gruppe „Heimerziehung statt Untersuchungshaft“ betreut wurden.

Aufgabe der Arbeitsgruppe sei es nun, aus der Tat Schlussfolgerungen für die Konzeption zu ziehen, so Dreyer und Mertin. Dabei würden sowohl das pädagogische Konzept als auch die Sicherungsvorkehrungen auf den Prüfstand gestellt. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe würden in einem Abschlussbericht mit konkreten Handlungsempfehlungen dokumentiert. Über die Weiterführung der Gruppe werde dann auf der Grundlage dieser Ergebnisse zwischen beiden Ministerien, dem Landesjugendamt und dem Träger entschieden. Bis dahin ruhe das Projekt „Heimerziehung statt Untersuchungshaft“.

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