„Mit der Broschüre wollen wir den betroffenen jungen Menschen eine Hilfestellung geben, um sich in dem komplizierten Verfahren zurechtzufinden“, so Malu Dreyer. Die Entscheidung sei für die Betroffenen oft nicht leicht. Umso wichtiger sei es für sie, einen Überblick über das Verfahren zu erhalten, zu erfahren, welche Fristen für die Entscheidung gelten, und welche Folgen es hat, wenn sie keine Entscheidung treffen. In vielen Fällen können sie neben der deutschen die ausländische Staatsangehörigkeit behalten, wenn sie rechtzeitig einen entsprechenden Antrag stellen. „Wir wollen niemanden verlieren, der bereits als Kind die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt“, sagte die Ministerin. Sie verwies darauf, dass alle Optionspflichtigen ein Schreiben von Ministerpräsident Kurt Beck bekommen, in dem auf die Vorteile der deutschen Staatsangehörigkeit hingewiesen wird.
Gleichzeitig erneuerte die Ministerin ihre Kritik an der Optionspflicht. „Die Regelung zum Optionsverfahren ist kompliziert, bürokratisch und für die Betroffenen kaum verständlich“, sagte Dreyer. Sie sei zum Teil auch unsinnig, denn optieren müssten beispielsweise auch Menschen, denen das Gesetz neben der deutschen Staatsangehörigkeit die Beibehaltung einer weiteren ausdrücklich erlaube.
Die Ministerin geht davon aus, dass zahlreiche Optionspflichtige beide Staatsangehörigkeiten behalten können. Indiz dafür sei, dass bereits mehr als die Hälfte der Einbürgerungen unter Hinnahme von Mehrstaatigkeit erfolgt. So betrug die Quote derer, die in Deutschland unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit eingebürgert wurden, im Jahr 2009 ausweislich des Statistischen Bundesamtes 53,7 Prozent. Viele empfänden die Pflicht zur Option als Infragestellung ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft, sie wollten keine Deutsche mit Vorbehalt sein.
„Unser Ziel ist es, den in Deutschland geborenen Kindern ausländischer Eltern mit deutscher Staatsangehörigkeit das klare Signal zu geben, dass sie auf Dauer gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft und als deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger willkommen sind“, unterstrich Malu Dreyer. Im Rahmen der Kampagne „Ja zur Einbürgerung“ werben die Landesregierung und ihre Kooperationspartner für die Einbürgerung, stellen die Vorteile der deutschen Staatsbürgerschaft dar, informieren über die Voraussetzungen der Einbürgerung und beraten diejenigen, die sich einbürgern lassen möchten.
Die Broschüre wurde in Kooperation mit dem Ministerium des Innern und für Sport erstellt und steht unter <link http: www.einbuergerung.rlp.de>www.einbuergerung.rlp.de zum Download zur Verfügung. Sie kann auch kostenfrei bestellt werden unter <link>Bestellservice@masgff.rlp.de .