Malu Dreyer zeichnet Unternehmen für vorbildlichen Arbeitsschutz aus

Arbeitsschutzpreis 2003

Nr. 237-2/03

Auch in diesem Jahr zeichnet das Arbeitsministerium wieder Unternehmen aus, die sich in vorbildlicher Weise für den Arbeitsschutz engagieren. Arbeitsministerin Malu Dreyer überreichte heute den Arbeitsschutzpreis 2003 an drei Unternehmen der Bau- und Ausbaubranche. „Der Preis soll nicht nur eine Auszeichnung für besonders beispielhafte Aktivitäten des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes sein, sondern er soll auch andere Betriebe zur Nachahmung anregen. Denn ein wirkungsvoller Schutz kommt nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Betrieben selbst zugute“, unterstrich die Ministerin. Die diesjährige Auszeichnung erhielten die Firma Schmitt Bauunternehmung, Liebshausen im Rhein-Hunsrück-Kreis (1. Preis), die Gesellschaft für Bauwerksabdichtungen, in Wolken, Landkreis Mayen-Koblenz (2. Preis) und die Wilhelm Faber Bauunternehmung, Alzey (3. Preis). Der Preis ist mit 1.500, 1.000 und 500 Euro dotiert.

Für den Preis, der in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben wird, sei wieder die Bau- und Ausbaubranche als eine der unfallträchtigsten Branchen ausgewählt worden, erläuterte die Ministerin. Eine Jury aus Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, gesetzlicher Unfall- und Krankenversicherung sowie aus Wissenschaft und Forschung wählte die Preisträger aus. Der Preis zeichne Unternehmen aus, die sich über die gängige Praxis hinaus für den Arbeitsschutz engagieren. Dabei komme es auch auf praktische und kreative Lösungen an, die für andere Unternehmen nutzbar gemacht werden könnten. Ein verbesserter Arbeitsschutz wirke sich nicht nur positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten aus, sondern komme auch den Unternehmen selbst zugute. Mit sinkenden Unfallzahlen verringerten sich Ausfallzeiten und damit verbundene Folgekosten. Dies sei gerade in der von starker Konkurrenz geprägten Baubranche ein nicht zu unterschätzender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg. Von einem funktionierenden Arbeitsschutz auf breiter Basis profitierten darüber hinaus alle Unternehmen, da dadurch die Beiträge der gesamten Branche an die Berufgenossenschaften gesenkt und ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der Lohnnebenkosten geleistet werden könnten. „Die Unternehmen, die heute ausgezeichnet werden, haben dies erkannt und sollen als positives Beispiel anderen zur Nachahmung dienen“, so die Ministerin.

Die Firma Schmitt Bauunternehmung in Liebshausen sei ein mittelständisches Bauunternehmen mit 65 Beschäftigten und 3 Auszubildenden, so die Ministerin. Das Unternehmen beschäftige sich mit Hochbau und betreibe ein Fliesenfachgeschäft. Seine Auftraggeber kämen sowohl aus dem privaten als auch aus dem gewerblichen Bereich. Das Unternehmen zeichne sich in besonderem Maße dadurch aus, dass es dem Arbeits- und Gesundheitsschutz einen hohen Stellenwert einräume. Sicherheits- und gesundheitsrelevante Aspekte seien in alle Arbeitsabläufe integriert. Dazu habe die Firma ein Arbeits- und Unternehmensmanagement installiert, bei dem die Führungskräfte ständig geschult werden und die Verantwortungs- und Haftungsbereiche klar definiert und getrennt sind. Es gebe täglich eine Besprechung mit Bauleitern und Sicherheitsbeauftragten, bei der neben den Baustellenabläufen auch notwendige Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz sowie sicherheitstechnische Probleme besprochen werden. Bei der Anschaffung von Maschinen und Ausrüstungen würden sicherheits- und gesundheitsfördernde Aspekte berücksichtigt; die Minimierung der Belastung der Beschäftigten stehe immer im Vordergrund. Beispielsweise würden vor der Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung diese erst probeweise getragen sowie Maschinen und Ausrüstungen erst getestet.

Die Gesellschaft für Bauwerksabdichtungen (GfB) aus Wolken ist nach Angaben der Ministerin eine selbstständige Tochter der Bauunternehmung Von der Wettern mit 129 Beschäftigten und 3 Auszubildenden. Die Firma sei auf Gussasphalteinbau sowie auf die Sanierung von Brückenbauwerken und Fahrbahnen spezialisiert. Das Unternehmen führe konsequent die Gefährdungsbeurteilungen sowie medizinischen Untersuchungen durch und leite daraus erforderliche Maßnahmen ab. So würden auf Grund der Gefährdungsbeurteilungen die Bildschirmarbeitsplätze mit neuen Flachbildschirmen, Fußbänken, Bürostühlen und geänderter Beleuchtung ausgestattet. Bei allen anstehenden Investitionen würden sicherheits- und gesundheitsfördernde Aspekte berücksichtigt und die Mitarbeiter eingebunden. Beispielhafte Maßnahmen, wie die Ausrüstung aller Maschinen mit orthopädischen Sitzen, Ausrüstung der LKW mit Warnton beim Rückwärtsfahren und personenbezogener Gehörschutz rundeten das positive Bild ab.

Die Firma Faber aus Alzey sei im Hoch-, Tief- und Straßenbau tätig, wie die Ministerin erläuterte. Von allen Preisträgern sei dieses selbständige Bauunternehmen der Faber-Gruppe mit 252 Beschäftigten und 34 Auszubildenden das größte Unternehmen. Die Ministerin hob dabei insbesondere den hohen Anteil an Auszubildenden hervor. In der Firma Faber sei es ein erklärtes Ziel der Geschäftsführung, den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu fördern, zu vertiefen und den Mitarbeitern bewusst zu machen. Es werde als Aufgabe der Führungskräfte gesehen, dies im Berufsalltag zu praktizieren und diese Unternehmensphilosophie umzusetzen. Die Firma habe eine beispielhafte Sicherheits- und Gesundheitsschutzkette erstellt, bei der die Maßnahmen und Verantwortlichkeiten klar dokumentiert seien. Die Bauleitung der einzelnen Baustellen werde bei Übergabe der Baustelle in die Gefährdungsanalyse eingewiesen. Bei erhöhtem oder außerordentlichem Gefahrenpotential erhalte die gesamte Arbeitskolonne eine direkte Einweisung. Dies sei Bestandteil eines über gesetzliche Verpflichtungen hinausreichenden Schulungsprogramms aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beispielweise fänden Schulungen zur Verkehrsicherheit an Baustellen statt.

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