Nr. 023-3/04
Gesundheitsministerin Malu Dreyer hat heute in Ramstein gemeinsam mit Vertretern der amerikanischen Luftstreitkräfte sowie Diana Dietrich als Vertreterin der Krankenhausgesellschaft und Walter Altherr, Abgeordneter des Landtags Rheinland-Pfalz und stellvertretender Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Kaiserslautern Land, zwei der letzten noch verbliebenen irakischen Kinder und Jugendlichen, die in den vergangenen Monaten in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern behandelt worden sind, in ihre Heimat verabschiedet. Von den insgesamt 17 schwer kranken oder verletzten irakischen Kindern und Jugendlichen konnten damit 15 nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung in ihre Heimat zurückkehren. Bei einem 17jährigen Jungen, der an einer lebensbedrohlichen Erkrankung litt und der zunächst im Klinikum Idar-Oberstein erfolgreich behandelt worden war, verschlechterte sich der Gesundheitszustand am vergangenen Wochenende dramatisch. Trotz sofortiger Aufnahme in die Intensivstation konnte ihm nicht mehr geholfen werden. Er verstarb in den frühen Morgenstunden des 18. Februar an Herzversagen. Ein Kind bleibt noch im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus in Ludwigshafen in Behandlung, da zuletzt noch eine zweite Operationen notwendig war.
Die Ministerin bedauerte den Tod des Jungen zutiefst. „Besonders tragisch ist, dass die lebensbedrohliche Krankheit besiegt schien und die Rückkehr in den Irak unmittelbar bevorstand. Das Klinikum Idar-Oberstein hat alles getan, um den Jungen zu retten. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden“, so die Ministerin.
Die zwei jetzt verabschiedeten irakischen Mädchen, die siebenjährige Inas und die einjährige Aya, wurden seit Anfang Oktober im Katholischen Klinikum Koblenz, Betriebsstätte Marienhof, und der Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier behandelt. Beide Kliniken haben sich bereit erklärt, für die weitere Therapie in jeweils etwa einem Jahr zur Verfügung zu stehen.
Ministerin Dreyer dankte allen beteiligten rheinland-pfälzischen Krankenhäusern für ihr Engagement im Rahmen dieser humanitären Hilfsaktion. Sie sei froh, dass fast allen schwer kranken irakischen Kindern, teilweise durch äußerst komplizierte Operationen, geholfen werden konnte. Auch dem noch verbleibenden Kind in Ludwigshafen wünschte sie eine baldige Genesung. Ebenso herzlich bedankte sich die Ministerin bei den amerikanischen Streitkräften, ohne deren tatkräftige Mitwirkung die gemeinsame Hilfsaktion nicht zustande gekommen wäre. Die erfolgreiche Zusammenarbeit sei Ausdruck deutsch-amerikanischer Freundschaft in Rheinland-Pfalz. Auch dem DRK-Kreisverband Kaiserslautern Land e.V. dankte die Ministerin für seinen besonderen Einsatz. Er hatte den gesamten Transport der Kinder und Jugendlichen von Ramstein in die einzelnen Krankenhäuser, teilweise auch Verlegungen von einem in ein anderes Krankenhaus sowie den Rücktransport von den Krankenhäusern nach Ramstein übernommen.
Dem Initiator der Hilfsaktion, dem irakischen Kinderarzt Jabbar Said Falyh dankte die Ministerin mit ganz besonderer Herzlichkeit. Er habe die kranken Kinder und Jugendlichen im Irak ausgesucht und ihnen hier in Rheinland-Pfalz während der Behandlung als Arzt und Mensch zur Seite gestanden. Sein unermüdliches Engagement habe auch andere Bundesländer motiviert, kranken irakischen Kindern zu helfen. So habe sich die kinderchirurgische Klinik in Mannheim auf Anregung von Said Falyh bereit erklärt, neun irakische Kinder und Jugendliche medizinisch zu behandeln. Und auch das Saarland sei mit seiner Unterstützung dabei, eine vergleichbare Hilfsaktion vorzubereiten.
In Rheinland-Pfalz werde die Hilfsaktion in Kooperation mit den Krankenhäusern und den amerikanischen Streitkräften in kleinerem Rahmen fortgeführt, kündigte die Ministerin an. Zunächst einmal werde das Gesundheitsministerium dafür sorgen, dass die in einigen Fällen nötige Nachbehandlung Ende dieses Jahres durchgeführt werden könne.