Nr. 224-4/03
Die Zukunft der Pflege in Rheinland-Pfalz war Gegenstand eines Gespräches von Sozialministerin Malu Dreyer mit Vertretern der Diakonischen Werke, zu dem der Beauftragte der Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz, Albrecht Bähr, in die Geschäftsstelle nach Mainz eingeladen hatte. Die Ministerin unterstrich einmal mehr die Zielsetzung ihrer Qualitätsoffensive ?Menschen pflegen?, eine qualitativ hochwertige, menschliche, aber auch wirtschaftliche Pflege für die Zukunft zu sichern. Die pflegebedürftigen Menschen erwarteten zu Recht, dass sie jederzeit eine optimale Pflege erhielten. Anbieter von Pflegeleistungen und Pflegekräfte hätten ein Recht auf Rahmenbedingungen, um diesen Anspruch erfüllen zu können. Die Landesregierung lege daher großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern und allen an der Pflege Beteiligten; dies drücke sich nicht zuletzt in den gemeinsam im Landespflegeausschuss vereinbarten Leitsätzen für die Pflege aus, so Malu Dreyer.
Zu den Themen des Gespräches gehörte die Entwicklung eines für Rheinland-Pfalz geeigneten Systems zur Ermittlung des Personalbedarfs oder zur Bemessung der Pflegezeiten in den Diensten und Einrichtungen der Pflege. Das vom Kuratorium Deutsche Altershilfe favorisierte System PLAISIR könne dafür Grundlage sein. Es müsse aber auch nach anderen, unter Umständen besseren Möglichkeiten gesucht werden, waren sich die Gesprächspartner einig. Ein weiterer Gesprächsgegenstand war der Ausstieg des Landes aus der Förderung des Baus und der Sanierung stationärer Pflegeeinrichtungen. Die Ministerin betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme vor dem Hintergrund der schwierigen finanziellen Situation des Landes. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass es in der Zukunft noch wichtiger werde, ambulante Wohn- und Pflegeangebote für Seniorinnen und Senioren auszubauen.
Die Mehrzahl der pflegebedürftigen Menschen werde im familiären Bereich gepflegt und betreut, so die Ministerin. Das Land unterstütze pflegende Angehörige bei ihrer schwierigen Aufgabe durch eine Reihe von Maßnahmen. Ein wichtiger Baustein des Hilfesystems seien die Sozialstationen (AHZ) und die Beratungs- und Koordinierungsstellen (BeKo). Sie sicherten eine flächendeckende Grundversorgung mit ambulanten Hilfen. Das Land werde seine finanzielle Förderung der Sozialstationen und BeKo auch in Zukunft fortsetzen.
Zur hohen Qualität der Pflege gehörten auch gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte, so die Ministerin. Die Bildungs- und Fachkräfteoffensive Pflege für Reinland-Pfalz sei daher ein zentraler Bestandteil von ?Menschen pflegen?. Zur Sicherung der Altenpflegeausbildung sei es unumgänglich, dass in ausreichender Zahl Ausbildungsplätze für die praktische Ausbildung zur Verfügung stünden, betonte die Ministerin. Dazu müssten auch die ambulanten Dienste beitragen, denn auch sie profitierten von qualifizierten Pflegekräften. Sie begrüßte den Vorschlag der Diakonischen Werke, zu prüfen, ob dies durch Ausbildungsverbünde sicherzustellen sei.