Malu Dreyer: Qualität hat neuen Stellenwert erhalten

Gesundheitswesen

Nr. 035-3/04

„Mit der Gesundheitsreform hat das Thema ?Qualität im Gesundheitswesen? einen neuen Stellenwert bekommen“, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Bad Neuenahr anlässlich einer Veranstaltung der TÜV Rheinland Group unterstrich. Mit den Diskussionen über Praxisgebühr und Zuzahlungen sei diese Seite der Reform viel zu stark in den Hintergrund getreten. Die Gesundheitsreform enthalte eine Vielzahl von Maßnahmen und Instrumenten, die zu einer Stärkung der Qualität beitragen würden. Damit wachse auch der Markt für Qualitätsmanagement; Beratung, Schulung und Zertifizierung, wie sie der TÜV Rheinland anbiete, erhielten immer höhere Bedeutung.

Eine besonders wichtige Weichenstellung in Bezug auf die Steigerung der Qualität sei die Förderung der integrierten Versorgung, so die Ministerin. Ein ganzheitlicher, sektorenübergreifender Behandlungsansatz komme den Patienten zugute, weil er ihnen Orientierung biete und unnötige Doppeluntersuchungen erspare und sei darüber hinaus ein Beitrag zu mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Mit dem Angebot von Hausarztmodellen und integrierten Versorgungsnetzen entstehe außerdem ein Wettbewerb der Versorgungsformen, der den Versicherten mehr Wahlmöglichkeiten eröffne. Das Interesse der Akteure im Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz an der integrierten Versorgung sei erfreulich groß; so liege beispielsweise für die medizinische Versorgung in einem Gebiet des Ahrtals ein entsprechendes Konzept von Leistungserbringern vor. Das Ministerium werde den Prozess im Interesse der Patientinnen und Patienten unterstützen, versprach die Ministerin.

Malu Dreyer begrüßte es, dass die Gesundheitsreform die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Medizin vorsehe. Sie unterstütze, dass sich Vertragsärzte, Krankenhäuser und Einrichtungen der Rehabilitation auf den Weg machten, die Qualität ihrer Arbeit zu hinterfragen und Anstrengungen zu deren Weiterentwicklung zu unternehmen. Zu den Maßnahmen der Qualitätssicherung gehören nach Angaben der Ministerin die Einführung eines internen Qualitätsmanagements, die Entwicklung medizinischer Leitlinien für eine qualitätsgesicherte Behandlungen und die Verpflichtung zur Fortbildung. Auch die neuen Disease-Management-Programme seien ein wichtiger Schritt für eine flächendeckende Verbesserung der Versorgung insbesondere chronisch kranker Menschen.

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