Nr. 028-3/04
Die Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen, vor allem aber von Brustkrebs-Patientinnen, ist ein besonderes gesundheitspolitisches Ziel der Landesregierung, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz unterstrich. Anlässlich der Eröffnung des neuen Brustzentrums am Universitätsklinikum erklärte die Ministerin, erste Priorität habe die Gewährleistung einer hohen Behandlungs- und Versorgungsqualität im Interesse der Patientinnen. Der neue Krankenhausplan der Landesregierung sehe daher ein flächendeckendes Netz von Brustzentren in den Versorgungsregionen Rheinhessen-Nahe (Mainz und Idar-Oberstein), Rheinpfalz (Ludwigshafen), Westpfalz (Kaiserslautern) , Mittelrhein-Westerwald (Koblenz) und Trier vor, die als integrierte Versorgungssysteme gemeinsam mit benachbarten geeigneten Krankenhäusern und Praxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte arbeiten sollen.
Brustkrebs sei die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, so die Ministerin. Jährlich erkrankten in Rheinland-Pfalz bis zu 2.500 Frauen neu an Brustkrebs. Neben der Früherkennung gelte der Behandlungsqualität ein wichtiges Augenmerk. Die Ministerin begrüßte es in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung den Brustkrebs in die Disease-Management-Programme aufgenommen hat. Sie hoffe, dass es bald gelingen werde, mit den Vertragspartnern, den Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, die vertraglichen Grundlagen für die Umsetzung der Programme im Land zu schaffen. Sie sei dazu mit den beteiligten Partnern im Gespräch.
Das Universitätsklinikum Mainz mit Hauptfachabteilungen für Gynäkologie, mit Onkologie, Pathologie und Strahlentherapie verfüge über die besten Voraussetzungen und erfülle die Standards der Fachgesellschaft für die Zertifizierung als Brustzentrum, so die Ministerin. Auch die psychoonkologische Betreuung von Brustkrebs-Patientinnen, die die psychischen Belastungen im Zusammenhang mit einer Brustkrebserkrankung abmildern soll, werde einen festen Platz im Angebot des Brustzentrums haben. Das Mainzer Universitätsklinikum werde damit eine zentrale Versorgungsfunktion für die Behandlung krebskranker Menschen in der Region übernehmen. Im Sinne einer ortsnahen Versorgung sei es jedoch unerlässlich, dass das Zentrum eng mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und mit Krankenhäusern in benachbarten Kommunen kooperiere.
Neben der Behandlungsqualität nehme die Früherkennung von Brustkrebs einen großen Stellenwert ein. Das frühzeitige Erkennen von auffälligen Veränderungen erhöhe die Behandlungs- und Heilungschancen. Die Landesregierung habe dazu gemeinsam mit weiteren Partnern die Landesinitiative „BrustLIFE“ gestartet, um Frauen in Seminaren und Veranstaltungen für das Thema zu sensibilisieren, sie zur Wahrnehmung der jährlichen Vorsorgeuntersuchung zu motivieren und bei der Selbstuntersuchung der Brust anzuleiten, so die Ministerin.