Nr. 014-5/04
Die Landesregierung hat die suchtpräventiven Maßnahmen und das Hilfeangebot für suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen in den vergangenen zwölf Jahren kontinuierlich ausgebaut und gefördert, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz auf eine Große Anfrage der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärte. Dabei seien neben dem Konsum illegaler Drogen auch der Missbrauch und die Abhängigkeit von legalen Substanzen wie Nikotin, Alkohol oder Medikamente im Blickpunkt. Das Land stelle insgesamt rund 13 Millionen Euro für die Suchtprävention und die Suchtkrankenhilfe zur Verfügung, so die Ministerin.
Seit 1990 seien, unter anderem durch das Fachkräfteprogramm Suchtvorbeugung, das Büro für Suchtprävention und die verbesserte Förderung der Regionalen Arbeitskreise Suchtprävention, die strukturellen Voraussetzungen für eine dauerhafte, suchtstoffübergreifende präventive Arbeit verstärkt worden. Mit erheblichen Landesmitteln seien die Suchtberatungsstellen ausgebaut und neue Wohngruppenangebote für suchtkranke Menschen geschaffen worden. Allein für die Förderung der ambulanten Suchtkrankenhilfe hätten im vergangenen Jahr fast 4,2 Millionen Euro zur Verfügung gestanden. Durch frauenspezifische Projekte und die Integration der Schuldnerberatung in die Suchtkrankenhilfe seien neue Schwerpunkte gesetzt worden. Die Entzugsbehandlung Drogenabhängiger sei ausdifferenziert und verbessert worden. Mit den Landesmitteln sei auch der Ausbau stationärer Behandlungsangebote für Drogenabhängige und der Heime für mehrfachbeeinträchtigte Alkoholkranke ermöglicht worden. Durch eine Reihe spezifischer Hilfeangebote, zum Beispiel stationärer Hilfen für suchtkranke Jugendliche und Arbeitsprojekte für Suchtkranke, finde die besondere Problemlage suchtkranker Menschen Berücksichtigung. Auch die Förderung der Selbsthilfegruppen Suchtkranker sei deutlich verbessert worden. Über die Ergebnisse und die Vorhaben rheinland-pfälzischer Suchtpolitik berichte das Ministerium einmal jährlich im Rahmen einer Fachtagung, die anschließend in einem Drogenbericht dokumentiert werde. Rückmeldungen der Fachöffentlichkeit und der Praxis zeigten, dass mit diesem Forum ein hohes Maß an Transparenz und Orientierung verbunden sei, so Malu Dreyer.
Nach Angaben der Ministerin sind von den 820.000 Raucherinnen und Rauchern in Rheinland-Pfalz etwa 210.000 Menschen nach diagnostischen Kriterien nikotinabhängig. Dabei sei vor allem ein Anstieg der jugendlichen Raucherinnen und Raucher zu verzeichnen. Rund 78.000 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer könnten als alkoholabhängig gelten. Etwa 9.800 Menschen seien abhängig von illegalen Drogen. Die Angaben beziehen sich auf eine Repräsentativerhebung in den Altersgruppen zwischen 15 und 59 Jahren.