Malu Dreyer: Gesundheitsreform wird die Strukturen im Land positiv verändern

Gesundheitsreform

Nr. 247-3/03

Positive Auswirkungen auf das Gesundheitswesen im Land erwartet Gesundheitsministerin Malu Dreyer vom In-Kraft-Treten der Gesundheitsreform am 1. Januar 2004. Das Gesetz zur Gesundheitsreform schaffe die Voraussetzungen für neue Versorgungsformen im Gesundheitswesen, die die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung verbesserten. Patientinnen und Patienten profitierten von der größeren Vielfalt der Angebote. Auch für innovative Leistungsanbieter ergäben sich neue Entwicklungschancen. Aufgabe der Krankenkassen sei es, für ihre Versicherten attraktive Angebote und Bonussysteme zu entwickeln. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium führt Werkstattgespräche mit den Akteuren im Gesundheitswesen durch, um die Umsetzung der neuen Versorgungsformen in Rheinland-Pfalz in Gang zu setzen.

Die Gesundheitsreform stelle die Weichen für eine verbesserte sektorübergreifende und interdisziplinäre Versorgung der Patientinnen und Patienten, so die Ministerin. Zukünftig sollen die Krankenkassen ihren Versicherten gemeinsam mit den Leistungserbringern alternative Versorgungsmodelle, wie die integrierte Versorgung, medizinische Versorgungszentren oder die hausarztgeleitete Versorgung anbieten. Die Einführung neuer Versorgungsformen ist der Ministerin, die auch am Berliner Konsens zur Gesundheitsreform mitgewirkt hat, ein besonderes Anliegen. „Mit der Gesundheitsreform werden die Angebote für die Versicherten vielfältiger und attraktiver. Gleichzeitig werden die Grenzen zwischen den einzelnen Sektoren im Gesundheitswesen durchlässiger, davon profitieren Patientinnen und Patienten, weil ihnen beispielsweise Doppeluntersuchungen erspart werden. Daher möchten wir möglichst schnell mit der Umsetzung beginnen“, so Malu Dreyer.

Im Rahmen des ersten Werkstattgespräches im Ministerium erörterten Expertinnen und Experten die Chancen und die notwendigen Schritte bei der Umsetzung der neuen Versorgungsformen. Einen breiten Raum nahmen dabei die Erfahrungen in der Schweiz mit gesteuerten Versorgungssystemen und das Beispiel der Region Berlin-Brandenburg mit den dort existierenden Gesundheitszentren ein. Mit dem Instrument der integrierten Versorgung erhalten die Krankenkassen die Möglichkeit, ihren Versicherten eine abgestimmte Versorgung anzubieten, bei der Haus- und Fachärzte, ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer, ambulanter und stationärer Bereich sowie auch Apotheken koordiniert zusammenwirken. Eine neue Form ambulanter Behandlung kann zukünftig in Medizinischen Versorgungszentren angeboten werden, in denen freiberufliche und angestellte Ärzte zusammenarbeiten. Diese Gesundheitszentren zeichnen sich durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen ärztlichen und nicht-ärztlichen Heilberufen unter einem Dach aus.

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