Nach den Vorschlägen, die die rheinland-pfälzische Landesregierung über den Bundesrat eingebracht hatte, sollte es einen Freiwilligen Sozialen Dienst geben, in dem der bestehende Zivildienst und das Freiwillige Soziale Jahr aufgehen sollten. „Gleichzeitig sollte der Freiwillige Soziale Dienst durch Anreize gestärkt werden, die den Dienst für junge Menschen attraktiv machen. Auch dazu hat die Bundesregierung keine Regelungen geschaffen, so dass zu befürchten ist, dass sich nicht genügend junge Leute bewerben werden“, so die Ministerin. Vor diesem Hintergrund sei es sehr bedauerlich, dass die Bundesregierung die Vorschläge des rheinland-pfälzischen Konzeptes nicht übernommen habe.
Weiter kritisierte die Ministerin, dass der Bund die Auszahlung des Kindergeldes für die bestehenden Freiwilligendienste und den neuen Bundesfreiwilligendienst unterschiedlich regeln will. „Es ist ungerecht und nicht nachvollziehbar, dass für junge Menschen im Bundesfreiwilligendienst im Gegensatz zu Teilnehmenden am Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr kein Kindergeld gezahlt wird“, so Malu Dreyer. Das werde nicht die Unterstützung der Eltern finden, deren Kinder einen Bundesfreiwilligendienst machen wollen, und die Attraktivität des Dienstes nicht gerade erhöhen.
Ministerpräsident Kurt Beck hatte schon im Januar 2011 alle Träger des auslaufenden Zivildienstes und der Jugendfreiwilligendienste an einen Tisch gebracht und mit ihnen beraten, wie man den Übergang zum neuen Bundesfreiwilligendienst erfolgreich gestalten und für die Interessierten attraktiv gestalten könne. Die rheinland-pfälzische Landesregierung werde sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass die jungen Menschen etwas von den Freiwilligendiensten haben.
„Wer ein Jahr seines Lebens für den Dienst an der Gemeinschaft einsetzt, sollte auf keinen Fall Nachteile erleiden, sondern einen Bonus erhalten“, sagte Malu Dreyer. So sollten die Dienste beispielsweise Vorteile bei Bewerbungen bringen oder als Praxiszeiten bei späteren Ausbildungen im sozialen Bereich angerechnet werden. Auch sollten Dienstzeiten auf Wartezeiten zum Beispiel beim Studium angerechnet werden können. Die rheinland-pfälzische Landesregierung werde auch dafür werben, Vereinbarungen mit privaten und öffentlichen Arbeitgebern abzuschließen, diese jungen Leute bei gleicher Qualifizierung bevorzugt einzustellen.