Nr. 016-1/04
Im Rahmen eines Besuches in der Südpfalz machte sich Sozialministerin Malu Dreyer ein Bild von der Arbeit verschiedener Einrichtungen. Stationen ihres Besuches waren das Vinzentius-Krankenhaus in Landau, die Südpfalzwerkstatt der Lebenshilfe in Offenbach und die psychiatrische Tagesklinik Neustadt, die heute offiziell eröffnet wurde.
„Die neue psychiatrische Tagesklinik schließt eine Lücke im Versorgungssystem für psychisch kranke Menschen in der Region“, so die Ministerin. Der schrittweise Abbau der drei großen psychiatrischen Kliniken in Andernach, Alzey und Klingenmünster und parallel dazu der Aufbau von ambulanten und teilstationären Angeboten sowie von psychiatrischen Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern sei das wichtigste Ziel der rheinland-pfälzischen Psychiatrie-Reform. Die Ministerin dankte allen Beteiligten, dem Krankenhausträger, den Krankenkassen, den beteiligten Kommunen und der Angehörigenbewegung in Neustadt für ihr Engagement für die Einrichtung. Dabei sei ein langer und manchmal schwieriger Weg zurückgelegt worden, der sich aber zugunsten der betroffenen Patientinnen und Patienten mehr als gelohnt habe, so Malu Dreyer. Das Land habe trotz enger finanzieller Spielräume mit einem Zuschuss von einer Million Euro ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zur Realisierung der Tagesklinik geleistet.
In Offenbach machte sich die Ministerin ein Bild von der aktuellen Entwicklung der Südpfalzwerkstatt für Menschen mit Behinderungen und der Arbeit ihrer mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen ihres Besuches eröffnete die Ministerin auch eine Ausstellung über die Geschichte der Benachteiligung behinderter Menschen und über die historischen Wurzeln der Werkstatt für behinderte Menschen. Eines der wichtigsten Ziele der Landesregierung in der Politik für Menschen mit Behinderungen sei die berufliche Teilhabe, so die Ministerin. Hierzu leisteten die Werkstätten für behinderte Menschen einen wichtigen Beitrag. Für die Zukunft werde die Integration in den ersten Arbeitsmarkt immer mehr Bedeutung erlangen. Die Landesregierung strebe daher einen weiteren Ausbau von Integrationsbetrieben und Integrationsabteilungen in Unternehmen an. Die Werkstätten für behinderte Menschen seien wichtige Partner in diesem Prozess. Die Südpfalzwerkstatt biete durch ihre guten Beziehungen zur regionalen Wirtschaft gute Voraussetzungen, um den Prozess konstruktiv zu gestalten.
Im Vinzentius-Krankenhaus Landau führte die Ministerin unter anderem Gespräche zur Umsetzung des Landeskrankenhausplanes. Ein straffes und wirtschaftliches stationäres Angebot auf medizinisch hohem Niveau sei eine wichtige Voraussetzung für ein gut funktionierendes Gesundheitswesen, so die Ministerin. Den Grundstein dafür lege das Land mit seiner Krankenhausplanung und hier insbesondere mit seinem vor wenigen Wochen verabschiedeten Landeskrankenhausplan 2003. Der Plan setze vor allem neue inhaltliche Schwerpunkte, wie die Verbesserung der Brustkrebsbehandlung; das Vinzentius-Krankenhaus Landau sei als Standort für ein Brustkrebszentrum vorgesehen. Darüber hinaus liege ein besonderes Augenmerk auf der Bildung von Krankenhausverbünden und der Kooperation von Krankenhäusern, um vor allem kleineren Krankenhäusern in strukturschwachen Gebieten eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.