Nr. 037-3/04
Den ersten Vertragsabschluss zur integrierten Versorgung in Rheinland-Pfalz nach den neuen gesetzlichen Regelungen der Gesundheitsreform hat die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz begrüßt. Der jetzt von der Techniker Krankenkasse, den Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie der Landwirtschaftlichen Krankenkasse mit dem Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim und einer Neurochirurgischen Gemeinschaftspraxis abgeschlossene Vertrag zur integrierten Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Bandscheibenbeschwerden in der Region Bad Dürkheim zeige die Innovationsbereitschaft der rheinland-pfälzischen Partner im Gesundheitswesen.
Die Ministerin hält die neuen vertraglichen Möglichkeiten zum Abschluss integrierter Versorgungsverträge und zur Gründung medizinischer Versorgungszentren für die entscheidende Innovation im Gesundheitswesen in den kommenden Jahren. Mit diesen Integrationsverträgen sei es möglich, Patientinnen und Patienten sektorübergreifend zu behandeln. Dies komme den Patienten zugute und erhöhe gleichzeitig Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die integrierte Versorgung, wie sie seit dem Januar 2004 im Gesetz verankert ist, biete jedoch auch die Möglichkeit weitere Partner aus den Bereichen Rehabilitation, Prävention, Arzneimittelversorgung und zum Beispiel der Krankengymnastik einzubinden. „So wird den Patientinnen und Patienten ein abgestimmtes Paket an Gesundheitsdienstleistungen eröffnet, das die Chance auf eine zügige Heilung und die Vermeidung von Folgeerkrankungen bietet. Die Vertragspartner garantieren die jeweils optimale Behandlung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, ohne dass lange Wartezeiten entstehen, Doppeluntersuchungen durchgeführt werden oder abrechnungstechnische Schwierigkeiten einen reibungslosen Ablauf der Behandlung erschweren“, so die Ministerin.
Ihr Ministerium habe bereits sehr frühzeitig, noch im Dezember des vergangenen Jahres, im Rahmen von Werkstattgesprächen die rheinland-pfälzischen Partner im Gesundheitswesen über die neuen vertraglichen Möglichkeiten und deren Chancen informiert und für den Abschluss solcher Verträge geworben. Zwischenzeitlich sei eine Vielzahl an Krankenkassen, Krankenhäusern aber auch Ärztenetzen aktiv geworden und habe entsprechende Konzepte entwickelt. „Ich erwarte, dass sich in den kommenden Monaten noch sehr viel bewegen wird und dass Rheinland-Pfalz ein Vorreiter unter den Bundesländern ist, die die neuen Strukturverträge umsetzen. Die Patientinnen und Patienten werden durch eine bessere Versorgung profitieren, und für die Leistungserbringer fallen komplizierte Verwaltungsverfahren und Abrechnungswege weg, die ihnen bisher die Versorgung der Patientinnen und Patienten erschwert haben“, unterstrich die Ministerin. Der Abschluss des Vertrages in der Region Bad Dürkheim zeige, dass integrierte Versorgung nicht nur ein Thema für die großen Städte und Ballungsgebiete sei, sondern auch in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz für Patientinnen und Patienten, Ärzte und Krankenversicherungen attraktiv sei.