Land und Agenturen für Arbeit gemeinsam gegen Jugendarbeitslosigkeit

Arbeitsmarkt

Nr. 003-2/04

In Rheinland-Pfalz haben 15 so genannte Jugend-Scouts ihre Arbeit aufgenommen, weitere elf Stellen seien beantragt, wie Arbeitsministerin Malu Dreyer und der Leiter der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Otto-Werner Schade, heute in Mainz mitteilten. Mit dem Einsatz kommunaler Jugend-Scouts flankiert das Land das Sonderprogramm des Bundes zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, Jump-Plus. "Wir stellen in Rheinland-Pfalz mit Jump Plus 2.000 Plätze für junge Menschen zur Verfügung, die bereit sind, kurzfristig eine Arbeit aufzunehmen" betont Schade. Dreyer und Schade zeigten sich zufrieden mit der Inanspruchnahme beider Programme, die darauf abzielen, insbesondere benachteiligten jungen Menschen eine Chance auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu eröffnen. Sie dankten den Agenturen für Arbeit und den Kommunen für ihr bisheriges Engagement und appellierten an alle Akteure vor Ort, ihre Anstrengungen weiter zu forcieren.

Das Sonderprogramm Jump-Plus des Bundes richte sich mit einer Reihe von Maßnahmen und Projekten an arbeitslose Jugendliche. 740 für Rheinland-Pfalz im Rahmen des Programmes bereitgestellte Plätze seien bereits besetzt, erklärte Schade und zeigte sich optimistisch, dass im nächsten Jahr die Platzkapazitäten erheblich erweitert werden. Dreyer und Schade sind zuversichtlich, dass die Agenturen für Arbeit und die Kommunen angesichts von landesweit rund 18.000 arbeitslosen jungen Menschen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um noch freie Plätze zu besetzen.

"Das Programm Jump Plus", so Schade, "bietet eine gute Möglichkeit, die Kooperation zwischen den Agenturen für Arbeit und den Sozialämtern weiter auszubauen und zu vertiefen." Der zusätzliche Einsatz kommunaler Jugend-Scouts, die das Jump-Programm flankieren, geht auf eine Vereinbarung zurück, die Land, Agenturen für Arbeit und Kommunen im August 2003 geschlossen haben. Aufgabe dieser Streetworker ist es, arbeitslose Jugendliche, die von Maßnahmen und Angeboten nur schwer erreicht werden können, für Arbeit, Ausbildung, Beschäftigungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen zu motivieren. Hierfür suchen die Jugend-Scouts unter anderem Treffpunkte der Jugendlichen - wie zum Beispiel Jugendzentren, Internetcaf?s, Freizeiteinrichtungen - auf, um diese dort direkt ansprechen, beraten, begleiten und motivieren zu können.

„Wir können es uns nicht leisten, dass Jugendliche ohne berufliche Perspektive bleiben“, warnte die Ministerin. Dabei gehe es nicht nur um ein sozialpolitisches Problem. Vielmehr werde der zu erwartende demographische Wandel zu einem Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften führen. Daher sei auch die Wirtschaft gefordert, für die Ausbildung von Fachkräften zu sorgen. Vor allem benachteiligte junge Menschen müssten Chancen auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erhalten. Man wisse, wie schwierig es sei, insbesondere diejenigen Jugendlichen zu erreichen, die sich nach schulischen Problemen und zahlreichen erfolglosen Bewerbungen zurückziehen. Gerade sie müssten wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt und zur Teilnahme an Projekten und Maßnahmen motiviert werden, so Schade und Dreyer übereinstimmend.

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