| Deutscher Ärztetag in Kiel

Dreyer erwartet konstruktive Beiträge zur Sicherung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer setzt große Erwartungen in die Beratungen des Deutschen Ärztetages, die heute in Kiel begonnen haben. Ein Schwerpunkt der Diskussionen sollen die im Versorgungsgesetz geplanten Maßnahmen zur Gewährleistung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung sein.

Ministerin Dreyer widerspricht in diesem Zusammenhang Vermutungen, nur mit höheren Honoraren für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ließe sich die Versorgungslage dauerhaft sichern. Vielmehr müssten innovative Konzepte unter anderem zur Neuverteilung der Aufgaben zwischen den Berufsgruppen im Gesundheitswesen zur Anwendung kommen. Hier müsse auch die Ärzteschaft im Interesse der Patientinnen und Patienten Mut zur Veränderung aufbringen. Bisherige Erfahrungen mit der Übernahme von Aufgaben durch Medizinische Fachangestellte oder sogenannten „Gemeindeschwestern“ zeigen, dass alle Beteiligten, vor allem die Patientinnen und Patienten, aber auch die Ärztinnen und Ärzte profitieren können.

Positiv bewertet Ministerin Dreyer den Vorschlag, den Quereinstieg aus anderen Arztgruppen in die Allgemeinmedizin zu erleichtern, weil eine wohnortnahe hausärztliche Versorgung für die Menschen besonders wichtig ist. Hier hat der rheinland-pfälzische Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung offenbar eine bundesweite Vorbildfunktion, denn für Rheinland-Pfalz hat die Landesärztekammer bereits ein entsprechendes Konzept auf den Weg gebracht. Der Masterplan des Landes sieht verschiedene Maßnahmen vor, mit denen die ärztliche Versorgung in ländlichen Regionen des Landes gestärkt werden soll. Hier ist beispielhaft das neue Förderprogramm zu nennen, das die Entscheidung für die Aufnahme einer hausärztlichen Tätigkeit in ländlichen Regionen erleichtern soll.

Die Ministerin hat sich auch persönlich in die Bund-Länder Beratungen zur Sicherung der ärztlichen Versorgung eingebracht. Dabei konnten zum Beispiel Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Arztberuf ebenso mit dem Bund vereinbart werden wie verschiedene Erleichterungen für Ärztinnen und Ärzte, die in ländlichen Gebieten tätig sind. Ein wichtiges Anliegen ist dabei auch, bei der Auswahl der Medizinstudierenden noch stärker auf die Motivation der Bewerberinnen und Bewerber zu schauen und die Abiturnote, wie in Rheinland-Pfalz schon praktiziert, um weitere Auswahlkriterien zu ergänzen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung wird den nun anstehenden Gesetzgebungsprozess zum Versorgungsgesetz eng begleiten und hofft dabei auch auf Impulse des Deutschen Ärztetages.

Teilen

Zurück