Nr. 232-4/03
Im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen hat der Kalender ?Behinderte Menschen malen? für den Sozialstaatssekretär und Landesbeauftragten für die Belange von behinderten Menschen, Richard Auernheimer, einen besonderen Stellenwert. Er dokumentiere eindrücklich den umfassenden Anspruch behinderter Menschen auf Teilhabe auch im kulturellen Bereich, wie der Staatssekretär bei der Verleihung der Preise an die Künstlerinnen und Künstler heute in Mainz unterstrich. Der Kalender geht 2004 ins 23. Jahr. Die Bilder wurden von einer Jury aus über tausend Einsendungen ausgewählt.
Der Kalender „Behinderte Menschen malen 2004“ ist für Auernheimer ein Zeugnis der besonderen künstlerischen Fähigkeiten behinderter Menschen. Die Werke seien kraftvoll und optimistisch, ihre Bildersprache sei äußerst selbstbewusst. Dies mache den Bewusstseinswandel in der Politik für und mit Menschen mit Behinderungen deutlich, der im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen mit seinem Motto „Nichts über uns - ohne uns“ seinen besonderen Ausdruck gefunden habe. Behinderte Menschen verstünden sich heute zu Recht als selbstbestimmt handelnde Menschen, die ihren Alltag aktiv gestalten und eine umfassende Teilhabe und Gleichstellung, auch in Kunst und Kultur, einfordern. „Ich bin stolz sagen zu können, dass wir in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz vieles bewegen konnten; das Landesgesetz zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen ist das prägnanteste Beispiel. Aber auch die vielen Initiativen, Veranstaltungen und Begegnungen haben das Thema Gleichstellung in das öffentliche Bewusstsein getragen“, so Auernheimer. „Der Kalender wird uns im kommenden Jahr begleiten, und uns an jedem Tag daran erinnern, dass dies erst der Anfang war.“
Die Jury wählte folgende Preisträgerinnen und Preisträger aus:
Christel Bruchschmidt, Heilerziehungs- und Pflegeheime Scheuern in Nassau; Hans Born, St. Josefs-Werkstätten in Plaidt; Silke Hacken, Wilhelm Hubert Cüppers Schule in Trier; Seyhmus Kiziltoprak, Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte in Frankenthal; Hermann Kehry, Ludwigshafener Werkstätten; Stefanie Weber, St. Johannes Tagesstätte in Ludwigshafen; Fritz Wagner, Barmherzige Brüder Schönfelder Hof in Zemmer (Landkreis Trier-Saarburg); Tamara Willecke, Heilpädagogische Einrichtung in Meisenheim; Elke Kranich, WfbM, Heinrich Haus in Neuwied; Mathilde Süßmeyer, Herz-Jesu-Haus in Kühr (Mayen-Koblenz); Hermann-Josef Melder, St. Josefs-Werkstätten in Plaidt; Anni Eberhard, Heilerziehungs- und Pflegeheime Scheuern in Nassau; Peter Weiksznorat, WfbM in Mittelhof-Steckenstein (Landkreis Altenkirchen).
Der Kalender ist kostenlos beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, Am Rodelberg 21, 55131 Mainz, erhältlich. Ansprechpartnerin: Gertrud Ebner, Telefon: 06131/967-285 (Montag bis Donnerstag 08.00 bis 12.00 Uhr) oder per e-mail: ebner.gertrud@lsjv.rlp.de