„Housing First bietet wohnungslosen Menschen die Chance auf ein menschenwürdiges Leben und ein stabiles Umfeld. Ein Jahr nach dem Projektstart in Rheinland-Pfalz fällt die Bilanz positiv aus. Seit Frühjahr 2023 konnten 26 wohnungslose Menschen eine eigene Wohnung beziehen. Wir sehen bereits jetzt, wie positiv sich die voraussetzungsfreie Bereitstellung von Wohnraum auf die Betroffenen auswirkt. Der Ansatz stellt damit einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit in Rheinland-Pfalz dar. Auf den bisherigen Erfolgen bauen wir auf und weiten das Angebot auf drei weitere Standorte aus“, erklärte Sozialministerin Dörte Schall und verwies in diesem Zusammenhang auf die hohe Nachfrage nach dem Modellprojekt. Insgesamt gebe es 160 Anfragen von Betroffenen zur Teilnahme in den Projekten. „Housing First wirkt und wird von den Betroffenen gut angenommen“, so die Ministerin.
Der Housing First-Ansatz stellt die Vermittlung einer eigenen und dauerhaft gesicherten Wohnung an den Anfang des Hilfeprozesses für wohnungslose Menschen. Der Ansatz ergänzt damit das bestehende Hilfesystem von Kommunen und Land für Wohnungslose und rückt insbesondere langzeitwohnungslose Personen mit komplexen Problemlagen in den Mittelpunkt. Auf ein gestuftes Vorgehen, bei dem der Bezug einer eigenen Wohnung am Ende des Hilfsprozesses steht, wird bei Housing First verzichtet. Die Grundlage für weitere Hilfen bildet stattdessen eine niedrigschwellige, weitestgehend auflagenfreie Bereitstellung von Wohnraum. Eine Therapie oder Abstinenz sind keine Bedingung für die Teilnahme, die Inanspruchnahme weiterer Unterstützungs- und Beratungsangebote erfolgt auf freiwilliger Basis. Qualifizierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterstützen auf Wunsch bei Herausforderungen in der neuen Wohnsituation, bei gesundheitlichen Problemen und der Reintegration in den Arbeitsmarkt sowie allgemein bei der Bewältigung des Alltags.
Weitere Informationen zur Projektförderung sind auf der Internetseite des Ministeriums abrufbar.