Forum 3 „BGM-Veranstaltungen und Unterweisungen – Klimaschutz inklusive?“

Datum: Donnerstag, 22. Februar 2024

Eine Vielfalt von Veranstaltungen prägen den Alltag im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Bei den meisten Formaten im Rahmen des BGM werden Treibhausgase emittiert: Bei BGM-Veranstaltungen für und mit Mitarbeitenden und Führungskräften, monatlichen Steuerkreissitzungen oder Stakeholder-Meetings. Das Fachforum widmete sich daher der Frage, welche Gestaltungsmöglichkeiten BGM-Verantwortliche im Sinne des Klimaschutzes bei der Durchführung von analogen und digitalen BGM-Veranstaltungen haben.

Handlungsfelder für BGM-Verantwortliche bei der Planung und Umsetzung von analogen und digitalen BGM-Veranstaltungen sind insbesondere die Themen Mobilität, Catering, Location und Technik:

  • Reduzierung von Reiseaktivitäten durch digitale Veranstaltungen
  • Reduzierung von Anfahrtszeiten durch die Auswahl von nahen Veranstaltungsorten
  • Reduktion der Emissionen bei der Anfahrt durch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, Fahrradanfahrt oder Fahrgemeinschaften
  • Papierloses Arbeiten durch digitale Einladungen, Programme und Unterlagen
  • Klimafreundliche Verpflegung mit regionalen, saisonalen, pflanzenbasierten Angeboten
  • Verwendung von wiederverwendbarem Geschirr und Besteck
  • Nutzung von erneuerbaren Energien für die Stromversorgung während der Veranstaltung

Wie die Verzahnung von Betrieblichem Mobilitätsmanagement und klimafreundlichen Formaten in der Praxis funktionieren kann, wurde in fünf Praxisimpulsen vertieft:

Um die Resilienz gegenüber multiplen Krisen zu stärken, hat die Marienhaus-Gruppe 2021 am Klinikum in Neuwied ein Pilotprojekt mit 1.000 Mitarbeitenden gestartet. In Kleingruppen setzten die Mitarbeitenden Maßnahmen zum Klimaschutz um und nutzten beispielsweise Elektroautos, bildeten Fahrgemeinschaften, regulierten die Raumtemperatur und erlaubten sogenannte „Doggy Bags“. Mit Hilfe einer App konnten die Mitarbeitenden klimafreundliche Rezepte teilen und sich somit gegenseitig inspirieren.

In der Arbeitswelt gibt es viele Ansatzpunkte für Arbeitgeber und Beschäftigte, klimabewusst und nachhaltig zu handeln. Im Rahmen der strategischen Umsetzung von BGM hat die AOK Rheinland-Pfalz / Saarland ein Nachhaltigkeitsmodul „Klimafreundlich im Job“ für Unternehmen entwickelt. Ziel des Moduls ist es, die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gesundheit miteinander zu verzahnen, für die Wichtigkeit dieser Themen zu sensibilisieren und die Entwicklung klimafreundlicher BGM-Maßnahmen zu unterstützen.  Die Umsetzung des Moduls dient dem Klima, aber auch der Gesundheit der Mitarbeitenden.

Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Rahmen von BGM-Veranstaltungen entfalten erst ab einer gewissen Skalierung ihre klimaschonende Wirkung. Ein Best-Practice aus Österreich: Während der Corona-Pandemie hat die österreichische Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) einen digitalen Gesundheitstag etabliert, den „Austrian Health Day“. Am vergangenen Event haben insgesamt 700 Unternehmen teilgenommen.

Wie können Mitarbeitende von passiven Empfängern zu aktiven Unterstützern des betrieblichen Klimaschutzes werden? Mithilfe der Engagement-Plattform Summitree können Unternehmen für die Mitarbeitenden eine Bewegungschallenge ausrufen, deren Erfolg mit der Umsetzung eines Klimaschutzprojekts verknüpft ist, beispielsweise mit Aufforstung, Moorrenaturierung oder dem Bau einer Photovoltaikanlage für das Unternehmen. Das Konzept ist App-basiert und sorgt durch die spielerische Umsetzung dafür, dass die Mitarbeitenden zu sportlichen Aktivitäten motiviert werden und dadurch ein lokales Klimaschutzprojekt realisieren.

Transformationen des Change-Managements im Klimaschutz erzielen oft nicht das gewünschte Ergebnis und scheitern an der eigenen Organisation, dem Widerstand der Mitarbeitenden oder mangelnder Unterstützung durch das Management. Mithilfe des Gamification-Ansatzes können Mitarbeitende in BGM-Planspielen spielerisch verschiedene Verhaltensweisen überdenken und dadurch für das Thema Klimaschutz sensibilisiert werden.