„Das Berufsbildungsprojekt (e)motion! ist ein besonders gelungenes Beispiel für innovative Entwicklungen in der Berufsbildungspraxis. Ich danke der Handwerkskammer Koblenz, der ARGE Mayen-Koblenz und dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie, die mit Unterstützung des Landes und des Europäischen Sozialfonds dieses Projekt ermöglicht haben. Besonders freue ich mich aber für die Jugendlichen, denn dieser tolle Erfolg ist vor allem eine Anerkennung für ihr Engagement und ihr Durchhaltevermögen,“ sagte Arbeitsministerin Malu Dreyer.
Das vom Arbeitsministerium mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds in Höhe von fast 100.000 Euro geförderte Projekt bot Jugendlichen, die von anderen Maßnahmen nur noch schwer erreicht werden, die Möglichkeit, eine Choreografie zu einzelnen Szenen der „Sinfonie fantastique“ von Hector Berlioz einzustudieren. Gleichzeitig wurden sie in einem Qualifizierungsprojekt durch die HWK Koblenz in Kulissenbau, Beleuchtung, Organisation, Publikumsbewirtung und anderen Bereichen geschult. Am Ende dieses Experimentes stand die überaus überzeugende Aufführung mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie mit zwei ausverkauften Veranstaltungen vor rund 1.000 begeisterten Zuschauern.
Von 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Projekt konnten bereits 51 in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden, weitere 23 stehen vor einer Übernahme. Das Spektrum reicht dabei von handwerklichen Berufen wie Tischler, Maler und Frisör, in denen die Jugendlichen während des Qualifizierungsprojektes erste Erfahrungen sammeln konnten, bis hin zu kaufmännischen Berufen. Diese Zahlen sind angesichts der besonderen Zielgruppe sehr positiv und erfreulich. Sie zeigen auch, dass Netzwerke zur beruflichen und sozialen Integration von Jugendlichen, wie in diesem Falle das MYKnetz, einen echten Mehrwert bei der Unterstützung von Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf bieten.
Der Verein Innovative Berufsbildung e.V. würdigte besonders den Ansatz des Projektes, Berufsbildung mit choreographischen Elementen zu verknüpfen. Dieser innovative sozialpädagogische Ansatz trage zur Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen bei und fördere gleichzeitig Schlüsselqualifikationen wie Pünktlichkeit, Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen; soziale und persönliche Werte, die für die berufliche Entwicklung sehr wichtig seien, so Manfred Kremer, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung Bonn.
Insgesamt wurden drei Preise, die mit 3.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert sind, sowie ein Sonderpreis verliehen. Die prämierten Initiativen zeichneten sich durch einen hohen Innovationsgehalt und die Beteiligung von Betrieben aus. Thema des Wettbewerbs 2008 war „Berufliche Bildung zwischen Fördern und Fordern – Bildungskonzepte für unterschiedliche Gruppen Jugendlicher und junger Erwachsener“. Der Hermann-Schmidt-Preis ist nach dem langjährigen Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Prof. Dr. Hermann Schmidt, benannt und wird seit 1997 vergeben.
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Europäischer Sozialfonds