Nr. 165-3/04
Als erstes Krankenhaus in Rheinland-Pfalz wird das DRK-Elisabeth-Krankenhaus in Birkenfeld die elektronische Patientenakte einführen. Das Mainzer Gesundheitsministerium gab heute den Weg frei für das Modellprojekt, das zwei Jahre lang wissenschaftlich begleitet werden soll. Durch den Einsatz moderner technischer Instrumente wird der Dokumentationsaufwand für das medizinische Personal verringert; damit erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus mehr Freiraum für die eigentliche Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig wird durch die elektronische Datenverarbeitung und -übertragung die Ablauforganisation im Krankenhaus verbessert, da durch sie die einzelnen Bereiche im Krankenhaus besser miteinander vernetzt werden können. Gesundheitsministerin Malu Dreyer begrüßte heute in Mainz das Projekt.
Die Einführung des neuen Entgeltsystems zwinge die Krankenhäuser zu mehr Wirtschaftlichkeit und effektiveren Abläufen. Gleichzeitig würden höhere Anforderungen an die Dokumentation gestellt, so die Ministerin. Die Abrechnung der Krankenhausleistungen nach einer Preisliste, dem so genannten Fallpauschalenkatalog, oder die Einhaltung zahlreicher Abrechnungsregeln, wie etwa die Verweildauer der Patienten im Krankenhaus, stellten die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor neue verwaltungstechnische Herausforderungen. Die papierlose Patientenakte unterstütze sie dabei, die Vielzahl von Informationen schneller zu verarbeiten; dadurch bleibe ihnen mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig werde aber auch die Qualität der Dokumentation verbessert, weil Fehler bei der Übertragung oder beim Lesen von handschriftlichen Eintragungen in die Patientenakte vermieden würden.
Das Projekt wird von der Universität Kaiserslautern wissenschaftlich begleitet. Es ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt und soll dann ausgewertet werden. Ziel ist es, die Ergebnisse auch für andere Krankenhäuser nutzbar zu machen. Das Land unterstützt das Projekt mit 36.000 Euro. Darüber hinaus berät die Universität Kaiserslautern das Krankenhaus in betriebswirtschaftlichen Fragen bei der Umstellung. Die Kosten hierfür werden von den Kassen im Rahmen des Modellversuches übernommen.