Nr. 146-2/03
Während der Sommerpause besucht die Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Malu Dreyer, einzelne Regionen und Einrichtungen im Land, um sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen. Heute war Bad Neuenahr- Ahrweiler Ziel, wo die Ministerin die Beratungsstelle „Frau und Beruf“ der Gesellschaft für Berufsbildung und Berufstraining, den Jugend-Hilfe-Verein für den Kreis Ahrweiler e.V. und das Haus der Caritas, Geschäftstelle Ahrweiler, besuchte. Die Auswahl der Einrichtungen gab der Ministerin Gelegenheit, ihre politische Schwerpunktsetzung zu unterstreichen, die die Eingliederung von Menschen in das Arbeitsleben ebenso umfasst wie die Weiterentwicklung und praktische Umsetzung der Idee des selbstbestimmten Lebens.
Anlässlich des Besuchs der Beratungsstelle „Beruf und Frau“ der Gesellschaft für Berufsbildung und Berufstraining betonte die Ministerin die Notwendigkeit einer gezielten Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik für Frauen. Zwar sei die Arbeitslosigkeit von Frauen im Vergleich zur Arbeitslosigkeit von Männern weniger stark gestiegen, doch sei es für Frauen ungleich schwieriger, die Arbeitslosigkeit, wenn sie einmal eingetreten sei, wieder zu überwinden. Die Landeregierung fördere daher mit einem Mittelvolumen von rund 14 Millionen Euro arbeitsmarktpolitische Projekte, die speziell die Integration von Frauen, insbesondere in schwierigen Lebenslagen, zum Ziel hätten. So sei das Ministerium auch an der Förderung des Existenzgründungsprojekts „DEWGIS - Den eigenen Weg gehen in die Selbstständigkeit“ beteiligt. Dieses Projekt der Gesellschaft für Berufsbildung und Berufstraining richte sich speziell an Frauen, insbesondere an Berufsrückkehrerinnen. Es schule und berate sie in der Existenzgründungsphase wie auch in den ersten Jahren der Existenzsicherung. Die Besonderheit bei diesem Projekt sei die Begleitung während der ersten Jahre der Existenzgründung. Erfahrungen hätten gezeigt, dass nicht allein die Existenzgründungsberatung wichtig ist, sondern vor allem die Begleitung in den ersten Jahren, da in dieser Zeit die praktischen Probleme auftreten, die jetzt gemeinsam mit erfahrenen Fachreferentinnen und Fachreferenten gelöst werden könnten. Ebenso sei der Erfahrungsaustausch ein ganz wichtiger Ansatzpunkt, der mit dazu beitragen könne, die Selbständigkeit und den eigenen Betrieb auf festere Beine zu stellen.
Im Rahmen ihres Besuchs beim Jugend-Hilfe-Verein für den Kreis Ahrweiler informierte sich die Ministerin über die Arbeit des Vereins, der benachteiligten Jugendlichen eine berufliche Perspektive biete. Gerade Jugendliche, betonte die Ministerin, gehörten zu den Hauptzielgruppen der aktiven Arbeitsmarktpolitik des Landes. Deshalb begrüße sie das Öko-Projekt des Jugendhilfe-Vereins, das schwervermittelbaren, sozial- und bildungsbenachteiligten jungen Menschen ohne Berufsabschluss eine Grundqualifizierung in den Bereichen Gartenbau, Landschaftsbau und Landschaftspflege mit flankierender sozialpädagogischer Betreuung ermögliche. Gerade durch den Erwerb beruflicher Kenntnisse und Fähigkeiten werde der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert. Wesentliches Ziel der Maßnahmen sei es, so die Ministerin, Jugendliche zu motivieren, sich um eine reguläre Ausbildungsstelle zu bemühen und ihr Leben bewusst zu gestalten.
Zum Abschluss ihres Besuchs in Ahrweiler war die Ministerin im „Haus der Caritas“, der Caritas-Geschäftsstelle im historischen Gebäude des Alten Bahnhofs, zu Gast. Das im Juni 2002 von der Caritas übernommene Gebäude vereint erstmals alle Fachbereiche und Dienste der Geschäftstelle unter einem Dach. Die Ministerin betonte, dass die Freie Wohlfahrtspflege in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen werde. Durch die demographische Entwicklung und die veränderten Familienstrukturen bestehe ein zunehmender Bedarf an professionellen und ehrenamtlichen Diensten. Die Caritas sei ein wichtiger Partner der Landesregierung, der sich durch Vielseitigkeit und das hohe Engagement seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszeichne.