Den Wunsch nach neuen Wohnformen hätten aber nicht nur ältere Menschen, die besonders im Alter und im Falle von Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich eigenständig und selbstbestimmt zu Hause leben möchten. Auch junge Menschen und Familien suchten Orte, wo unterschiedliche Generationen zusammenleben und eine familiäre Nähe entstehen könne, um sich gegenseitig zu unterstützen, so Dreyer.
„Mein Ziel ist es, viele Menschen in Rheinland-Pfalz bei der Entwicklung von neuen Konzepten des gemeinschaftlichen Wohnens zu unterstützen und dafür neue Wohnmodelle, nachbarschaftliche Netzwerke und die Pflege und Betreuung im Wohnquartier weiterzuentwickeln“, betonte die Ministerin. Die vorhandene Infrastruktur im Wohnumfeld sei entscheidend dafür, ob Menschen aller Altersgruppen vor Ort wohnen und leben könnten, auch im Alter und bei hoher Pflegebedürftigkeit. So könnten neue Wohnformen eine Alternative zum Leben im Heim sein. „Gute Chancen für eine generationenübergreifende Stadtentwicklung bieten auch Sanierungsmaßnahmen von Wohnungsgesellschaften, das Programm Soziale Stadt und die Neugestaltung von Ortskernen“, unterstrich die Ministerin.
„Das Sozialministerium unterstützt in vielen Kommunen Initiativen der Nachbarschaft mit einer Anschubfinanzierung und führt beispielweise mit dem Programm ‚Haus der Familie’ – Mehrgenerationenhaus in Rheinland-Pfalz – familienbezogene Angebote und Leistungen unter einem Dach zusammen“, so die Ministerin. Wir brauchen kompetente Ansprechpartnerinnen vor Ort, in den Sozialämtern, Pflegediensten oder Seniorenbüros. Auch die Beratung zu barrierefreien baulichen Fragen in den Kommunen müsse verbessert werden, so die Ministerin. Deshalb hat die Landesregierung mit Partnerinnen und Partnern das Kooperationsforum „Gemeinschaftliches Wohnen in einer Gesellschaft des längeren Lebens“ gegründet worden, das alle beteiligten Akteure der Sozial- und Bauplanung ebenso wie Sozialverbände, soziale Dienste, Selbstvertretungen und Wohnungswirtschaft vernetze, um vor allem die Entstehung neuer Projekte und Wohnformen zu unterstützen und zu begleiten.
„Die Entwicklung vielfältiger Formen gemeinschaftlichen Wohnens für alle Generationen sind mir eine Herzensangelegenheit. Wir werden die Ergebnisse der bundesweiten Fachtagung dokumentieren, damit alle am gemeinschaftlichem Wohnen Interessierte, aber auch Politik und Verwaltung diese Beispiele guter Praxis nachvollziehen und aus den Erfahrungen lernen können“, schloss die Ministerin.
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Gemeinschaftliche Wohnformen