Eine effektive Rehabilitation vor allem chronisch kranker und behinderter Menschen wird nach Ansicht von Gesundheits- und Sozialministerin Malu Dreyer immer wichtiger. Anlässlich des diesjährigen Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums der Landesversicherungsanstalt (LVA) Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach betonte die Ministerin die Notwendigkeit, dass die bestehenden Angebote entsprechend veränderter Rahmenbedingungen weiterentwickelt und sektorale Grenzen überwunden werden müssen. Malu Dreyer: "Wir brauchen den sektorübergreifenden Austausch, um dem Ziel einer vernetzten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung näher zu kommen".
Das System der medizinischen Rehabilitation habe sich getrennt von der Akutversorgung entwickelt, so die Ministerin. Diese Trennung sei jedoch nicht immer zweckmäßig. So ließen sich die Erfahrungen und konzeptionellen Ansätze der Rehabilitation teilweise auch bei der Versorgung chronisch kranker Menschen im Akutbereich umsetzen. Als Beispiele nannte die Ministerin die Frührehabilitation von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. Hier sei es von hoher Bedeutung für den Heilungsprozess, dass bereits in der akuten Behandlungsphase mit gezielten rehabilitativen Maßnahmen begonnen werde. Auch der Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen mahne eine stärkere Inanspruchnahme der Rehabilitation und eine insgesamt stärkere Verzahnung mit der kurativen medizinischen Versorgung an. Die neuen Disease-Management-Programme zur besseren Versorgung chronisch kranker Menschen sieht die Ministerin als Chance an, auch die Rehabilitation stärker in den Blickpunkt zu rücken.
Aber auch innerhalb des Rehabilitationssystems müsse es zu einem besseren Informationsaustausch kommen, so die Ministerin. Das Sozialgesetzbuch IX habe dafür insbesondere für behinderte Menschen grundlegende Voraussetzungen geschaffen. Schwerpunkte dieses Gesetzes seien die verbesserte Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft im Bereich der medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation. Eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung spielten die Servicestellen der verschiedenen Rehabilitationsträger. Die Ministerin dankte der LVA Rheinland-Pfalz für ihr großes Engagement bei der Einrichtung dieser Stellen.
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