Frauenministerin Malu Dreyer, die selbst nicht an der Feier teilnehmen konnte, gratulierte den Einrichtungen und ihren Trägern, dem Sozialdienst katholischer Frauen Mainz und dem Notruf „Frauen gegen Gewalt“ Westerburg, herzlich zu dem Jubiläum und dankte für die geleistete Pionierarbeit.
Die Interventionsstellen in Mainz und Westerburg waren die ersten ihrer Art im Land; mittlerweile ist die Zahl der Interventionsstellen auf insgesamt zwölf angewachsen. Die Stellen kümmern sich um Opfer von Beziehungsgewalt. Anders als Frauenhäuser und Frauen-Notrufe, die von ihren Klientinnen aufgesucht werden, nehmen die Interventionsstellen unmittelbar im Anschluss an einen Polizeieinsatz Kontakt zu den von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffenen Frauen auf. Sie leisten vor allem kurzfristige Krisenintervention und psychosoziale Erstberatung, geben Informationen zu den rechtlichen Möglichkeiten und erarbeiten in Zusammenarbeit mit der Polizei ein individuelles Schutz- und Sicherheitskonzept.
Die Einrichtungen in Mainz und Westerburg haben in den letzten fünf Jahren in 2.500 Fällen weitergeholfen. „Diese hohe Beratungszahl steht für sehr gute Akzeptanz dieses Angebots. Der zugehende Ansatz ist auch deshalb so erfolgreich, weil er Frauen erreicht, die ansonsten schwer zugänglich ist, wie zum Beispiel Migrantinnen“, so die Ministerin. Viele der Frauen suchten trotz langjähriger Gewalterfahrungen von sich aus keine Beratung auf.
Die Aktivitäten zum Jubiläum werden begleitet von der Wanderausstellung „Intervention ist möglich – Gewalt in engen sozialen Beziehungen“, die vor einigen Tagen im Landgericht Mainz startete. Die Ausstellung wurde 2005 von der Interventionsstelle Westerburg mit Förderung des Frauenministeriums entwickelt. Sie zeigt Ausmaß und Auswirkungen von Gewalt auf Frauen und Kinder und informiert über Hilfsangebote.
Mit ihren Aktionen, die mit einem Benefizkonzert am 21. November 2008 in Müschenbach im Westerwald enden, wollen die Veranstalter auf Gewalt als gesellschaftliches Problem aufmerksam machen und betroffenen Frauen Mut machen, sich aus einer gewalttätigen Beziehung zu befreien.
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