„Das Landesprogramm Gemeindeschwesterplus ist aus Rheinland-Pfalz nicht mehr wegzudenken. Durch ihre aufsuchende Arbeit tragen die Fachkräfte entscheidend dazu bei, dass der Eintritt der Pflegebedürftigkeit hinausgezögert wird und ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen können. Darüber hinaus wirkt der präventive Hausbesuch nachgewiesen gegen Einsamkeit im Alter“, betonte Sozialminister Schweitzer.
Bereits seit dem Jahr 2020 beschäftigt die Gemeinde Morbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich eine durch das Land geförderte Fachkraft Gemeindeschwesterplus. Zum 1. Januar 2024 hat der Landkreis die kommunale Verantwortung für die Umsetzung des Landesprogramms übernommen. Das Angebot wird entsprechend auf 1,5 Stellen ausgeweitet und steht künftig auch älteren Menschen in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zur Verfügung.
„Morbacherinnen und Morbacher mit Unterstützungsbedarf erfahren durch das Angebot Gemeindeschwesterplus bereits seit dem Jahr 2020 "Geheischnis", was im Hunsrück so viel bedeutet wie Wärme und Geborgenheit. Durch die professionelle Unterstützung und Beratung können sie länger zu Hause in ihrem vertrauten Umfeld leben und neue Kontakte knüpfen. Ich freue mich, dass wir mit der Unterstützung des Landes das Angebot nun auf die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues ausweiten können. Ich bin sicher, dass die neuen Fachkräfte hier tragfähige Strukturen vorfinden werden, in denen sie wertvolle Arbeit leisten können", erklärte Gregor Eibes, Landrat des Landkreises Bernkastel-Wittlich.
Gemeindeschwesterplus ist ein Angebot für ältere Menschen, die in der eigenen Wohnung leben und noch nicht pflegebedürftig sind oder denen noch kein Pflegegrad zuerkannt ist. Die Fachkräfte Gemeindeschwesterplus sind besonders geschulte Pflegefachkräfte, die hochbetagte Menschen zuhause besuchen und sie kostenlos beraten. Die vorbeugende Beratung nimmt die soziale Situation, die gesundheitliche und hauswirtschaftliche Versorgung ebenso in den Blick wie die individuelle Wohnsituation, Mobilität, Freizeitgestaltung und Kontakte. Die Fachkräfte Gemeindeschwesterplus vermitteln auch wohnortnahe und gut erreichbare Teilhabeangebote wie gesellige Seniorentreffen, Bewegungsangebote, Veranstaltungen oder Kurse. Zeigt sich während der Beratung, dass bei einem Senior oder einer Seniorin bereits ein Pflegebedarf eingetreten ist und möglicherweise Ansprüche auf Leistungen der Pflegeversicherung bestehen, vermittelt die Fachkraft Gemeindeschwesterplus an den örtlichen Pflegestützpunkt.
Im Rahmen des Landesprogramms Gemeindeschwesterplus fördert das Land die ausgebildeten Fachkräfte mit einem Stellenanteil von bis zu 1,5 Vollzeitäquivalenten. Für das Landesprogramm stellt die Landesregierung im Jahr 2024 Landesmittel in Höhe von 3,35 Millionen Euro zur Verfügung. Bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2026 soll das Angebot Gemeindeschwesterplus flächendeckend ausgebaut werden. Aktuell sind über 70 Fachkräfte Gemeindeschwesterplus im Einsatz, dies entspricht 45 Vollzeitstellen (Stand: Januar 2024).