Im Dezember 2009 hat das Sozialministerium gemeinsam mit dem Kulturministerium und mit Unterstützung der Multimediainitiative des Innenministeriums eines der ersten Online-Projekte dieser Art in Deutschland realisiert. Kooperationspartner des Projekts ist die Redaktion SWR-International. „Mit dieser innovativen Form der musealen Aufarbeitung von Migrationsgeschichte löst die Landesregierung ein Versprechen des Integrationskonzepts des Landes Rheinland-Pfalz ein“, betonte die Ministerin.
Im Mittelpunkt des Museums stehe die Aufklärung, der Wissensaustausch und die Auseinandersetzung mit dem Thema Migration und Integration. „Man kann es zeit- und ortsunabhängig besuchen, es spricht Jugendliche und Erwachsene genauso an wie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund“, so Malu Dreyer. Im Mittelpunkt stand bislang das Thema Arbeitsmigration. In Texten, Bildern, Original-Dokumenten, Filmen und Podcasts machen Zeitzeugen, die ab 1955 als Arbeitsmigrantinnen und -migranten nach Rheinland-Pfalz gekommen sind, den Besuchern einen Teil gelebter Vergangenheit zugänglich. Das Angebot „Zeitzeugen im Unterricht“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Landeszentrum Rheinland-Pfalz. Neben historischen Fakten können die Online-Besucher auch auf aktuelle Informationen zugreifen. Die so genannte ‚Infothek’ gibt einen Überblick über die Leitlinien der Integrationspolitik, über Informations- und Beratungsstellen, Integrationsprojekte oder internationale Medienangebote. Nachrichten, Berichte und Webradio in sechs Sprachen sind unter dem Menüpunkt ‚SWR-International’ abrufbar. Im kommenden Jahr 2011 bilden unter anderem Sonderausstellungen zu den Themen ‚50 Jahre Anwerbeabkommen Deutschland – Türkei’ sowie die Aufarbeitung der Emigration rheinland-pfälzischer Bürger inhaltliche Schwerpunkte.
Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz stellte sich das Online-Museum beim Netzwerktreffen ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ vor. Außerdem präsentierte es sich auf einer Arbeitstagung der Johannes-Gutenberg Universität Mainz und des Historischen Vereins der Pfalz. Ziel im kommenden Jahr ist es, das Online-Migrationsmuseum noch stärker in schul- und fächerübergreifende Unterrichtseinheiten, Workshops, AGs und Projektwochen einzubinden.
Das Online-Museum ist unter der Adresse <link http:>www.lebenswege.rlp.de zu finden.