Von dem Wiedereinstieg ins Erwerbsleben profitierten jedoch nicht nur die Frauen selbst, auch die Wirtschaft sei verstärkt auf die qualifizierten Wiedereinsteigerinnen angewiesen, so Dreyer und Schade. Ziel der Kampagne sei es deshalb, Frauen und Männern, die beruflich nach der Familienphase wieder ins Berufsleben einsteigen möchten, Mut zu machen und Unternehmen für das Potenzial dieser Menschen zu sensibilisieren. Ein wesentlicher Aspekt der Initiative ist aufzuzeigen, welche Bandbreite an Unterstützungsangeboten es bereits für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger und für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz gibt.
„Nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes sind in Rheinland-Pfalz rund 41.000 Frauen vom Thema ‚Zurück in den Beruf’ betroffen“, so die Ministerin. Eine moderne Gesellschaft könne es sich nicht leisten, Frauen erst gut auszubilden, um sie dann aus dem Erwerbsleben auszugrenzen oder nicht ausreichend zu fördern. „Auch im Hinblick auf den anstehenden demographischen Strukturbruch und den damit verbundenen Rückgang qualifizierter Erwerbspersonen werden gut ausgebildete Frauen im mittleren Alter als Beschäftigte immer wichtiger. Zu diesen gehören auch die vielfach gut qualifizierten Wiedereinsteigerinnen, die nach einer familienbedingten Unterbrechung wieder in die Erwerbstätigkeit zurückkehren möchten“, sagte Schade.
„An der Qualifikation der Frauen liegt es nicht, dass die Frauenerwerbsquote in Rheinland-Pfalz mit 68,7 Prozent deutlich unter der der Männer mit 82,5 Prozent liegt“, unterstrichen Dreyer und Schade. Beide sehen in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen wichtigen Schlüssel für gleichberechtigte Erwerbschancen von Frauen. Deshalb sei es wichtig, dass die Initiative „Plan W – Wiedereinstieg hat Zukunft“ die unterschiedlichen Akteure wie Arbeitgeber, Gewerkschaften und Politik zusammenführe. Alle seien gemeinsam in der Verantwortung, durch gezielte Maßnahmen Frauen eine Berufsrückkehr zu ermöglichen. Dazu zählten nicht nur fachliche Weiterbildung und ein adäquater Arbeitsplatz, sondern auch förderliche Rahmenbedingungen wie eine flexible Kinderbetreuung oder familienfreundliche Arbeitszeiten, betonte Dreyer.
Der Wunsch von Frauen – zunehmend auch von Männern – Familie und Beruf vereinbaren zu können, werde von der Landesregierung sehr ernst genommen und unterstützt. Aktuell habe das Frauenministerium eine Väter-Studie in Auftrag gegeben, die Motive und Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf speziell für Väter erforscht, so Dreyer. Auch baue die rheinland-pfälzische Landesregierung das Betreuungsangebot für Kinder im Vorschulalter weiter aus und schaffe bis 2010 die Elternbeiträge für den Kindergarten ab. Das seien konsequente Schritte hin zu einem kinder- und familienfreundlichen Rheinland-Pfalz, die den Wunsch vieler Frauen, wieder beruflich aktiv zu sein, unterstützen, sagte die Ministerin. „Auch für die Agenturen für Arbeit sind Frauen und Männer, die den Wiedereinstieg ins Berufsleben aktiv angehen, wichtig. Deshalb haben wir gerade für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger zahlreiche spezielle Angebote aufbereitet. Das reicht von Informationsmappen bis hin zu einer Informationsreihe für Frauen“, so Schade.
Die Initiative Plan W wird in den verschiedenen rheinland-pfälzischen Regionen durch zahlreiche Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner unterstützt. Sie wird bis in den Herbst 2010 mit einer breiten Palette an Aktionen und Veranstaltungen fortgesetzt. Über diese und weitere Angebote informiert die Broschüre „Plan W – Wiedereinstieg hat Zukunft. Wegweiser für den beruflichen Wiedereinstieg“ sowie die Kampagnenseite www.planw.rlp.de.