In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium des Innern und für Sport richtete das Sozialministerium und die Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration heute den ersten Kommunalen Gipfel aus, der Ausdruck dieser wichtigen Rolle der Kommunen im Integrationsprozess von Migrantinnen und Migranten ist.
Im Mittelpunkt des Gipfels stand die Verleihung des ‚Preises für vorbildliches interkulturelles Miteinander’, des ersten Preises dieser Art in Rheinland-Pfalz. Ausgezeichnet wurden die Stadt Koblenz (1. Preis), die Stadt Rennerod (2. Preis) und die Stadt Ludwigshafen (3. Preis).
„Die gleichberechtigte Teilhabe von Migrantinnen und Migranten steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste. Die Teilhabe ist das sichtbarste Zeichen dafür, wie gut die Integration von Menschen mit ausländischen Wurzeln in unserem Land tatsächlich gelingt“, sagte die Ministerin. Die Kommunen spielen dabei eine herausragende Rolle, denn hier finde Integration ganz konkret statt, beispielsweise im Sportverein, in Vereinen oder in der Freiwilligen Feuerwehr. Deutlich werde die Bedeutung, die eine Kommune der Integration beimesse, in der Unterstützung, die sie den örtlichen Vereinen, Organisationen und Initiativen aus dem Integrationsbereich leiste. Aber auch gute Rahmenbedingungen für integrationspolitische Infrastruktur wie beispielsweise Ausländerbeiräte oder kommunale Integrationsbeauftragte seien wesentlich. In vielen Kommunen gebe es bereits viele positive Ansätze, Entwicklungen und Projekte, die weiter ausgebaut werden müssten. Der erste Kommunale Gipfel soll den Kommunen und Interessenvertretungen der Menschen mit Migrationshintergrund Gelegenheit geben, sich über die Möglichkeiten der Beteiligung von Migrantinnen und Migranten in den Kommunen mit dem Ziel der umfassenden Teilhabe in allen Lebensbereichen auszutauschen.
„Integration gelingt dort besonders gut, wo das Thema zur Chefsache gemacht wird. Dabei ist eine zentrale Aufgabe auch die kulturelle Öffnung der Verwaltungen. Das bedeutet zum einen, mehr Migrantinnen und Migranten in Ämtern, Kindertagesstätten zu beschäftigen, aber auch zum Beispiel für die Feuerwehr zu gewinnen. Zum anderen müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunen besser in die Lage versetzt werden, sich auf die speziellen Anliegen und Lebenssituationen von Menschen aus Zuwandererfamilien einzustellen“, fügte Minister Bruch hinzu.
Die heutige Preisverleihung sei für sie Anlass, um den rheinland-pfälzischen Kommunen für ihr Engagement, Beharrlichkeit und Kreativität sehr herzlich zu danken, so die Ministerin. Sie zeigte sich überzeugt, dass von diesem ersten Wettbewerb wertvolle Impulse ausgehen werden, die für die Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz und für die Menschen im Land wichtig sind.
Der ‚Preis für vorbildliches interkulturelles Miteinander’ wird erstmals vergeben. Beworben haben sich 13 Kommunen mit insgesamt 42 Projekten und Maßnahmen. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, Interessenverbände, der Kommunen und der Landesregierung hat die drei Preisträger ausgewählt.
Die Stadt Koblenz erhält den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis für ihr Integrationskonzept. Als strategisches Konzept basiert es auf dem Leitbild der Stadt, ist prozessorientiert und bildet die Vernetzung aller am Integrationsprozess Beteiligten ab. Besonders hervorzuheben ist, dass das Konzept klare Verantwortungen für den Integrationsprozess innerhalb der Verwaltung definiert. Das Koblenzer Integrationskonzept ist das erste strategische kommunale Konzept in Rheinland-Pfalz, einige der Konzeptinhalte wie zum Beispiel die Leitstelle wurden bereits umgesetzt.
Die Stadt Rennerod erhält den zweiten Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, für die interkulturelle Elternarbeit in der kommunalen Kindertagesstätte „In der Falterwiese“. Ansatz der interkulturellen Arbeit in der Kindertagesstätte ist die Intensivierung der Elternarbeit, insbesondere die Einbeziehung der Eltern mit Migrationshintergrund - ein Drittel der Kita-Kinder sind Migrantenkinder - in das Geschehen der Kita und in die pädagogische Arbeit der Einrichtung. Im Vordergrund steht der Gedanke der Partizipation. Die Einbindung der Eltern mit Migrationshintergrund in der Kindertagesstätte „In der Falterwiese“ ist vorbildlich.
Die Stadt Ludwigshafen erhält den dritten Preis mit 2.000 Euro für das Projekt „Maßnahme für junge Migranten“ (JuMi-Projekt). Junge Männer mit Migrationshintergrund werden in der Schule und bei Vorbereitung zum Einstieg in das Berufsleben von Studenten mit Migrationshintergrund unterstützt. Das Projekt fördert die Sprachkompetenz, die schulische und berufliche Qualifizierung sowie die gesellschaftlichen Teilhabe und politischer Partizipation von Migrantinnen und Migranten.
Alle Städte und Gemeinden, die sich beworben haben, haben Gelegenheit, ihre Projekte und Maßnahmen beim Kommunalen Gipfel einer Öffentlichkeit zu präsentieren.
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Migration / Integration