Das Therapiezentrum Germersheim ist in Trägerschaft der Allgemeinen Hospitalgesellschaft (AHG) und wurde 1983 eröffnet. Es verfügt über 64 Plätze für chronisch mehrfach beeinträchtigte suchtkranke Männer und Frauen. Der Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen dem Land und der Gesellschaft für Psychosomatische Therapie mbH, der heutigen AHG, im Juli 1982 war deshalb ein wesentlicher Schritt für die Entwicklung einer modernen Soziotherapie und hoher fachlicher Standards in Rheinland-Pfalz, hob Minister Schweitzer hervor. So habe es die AHG immer wieder verstanden, fachliche Entwicklungen aufzugreifen und ihr Behandlungsangebot daran auszurichten.
„Langjähriger chronischer Alkohol- und Medikamentenmissbrauch führt zu einer Vielzahl von körperlichen, seelischen und geistigen Beeinträchtigungen, die oft ein Ausmaß erreichen, durch das die betroffenen Menschen mittelfristig oder auch dauerhaft nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, so Schweitzer. Umso erfreulicher sei es, dass das Therapiezentrum Germersheim mit seinen stationären und ambulanten Angeboten heute in der Lage sei, passgenaue Hilfeangebote anzubieten, die sich am individuellen Hilfsbedarf orientieren und flexibel einsetzbar seien. „Damit ist die AHG und damit auch das Therapiezentrum Germersheim ein verlässlicher und unverzichtbarer Partner im Suchthilfesystem.“
In diesem Zusammenhang betonte der Sozialminister die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. „Die Überlegungen der Bundesregierung zur Weiterentwicklung der Leistungen für Menschen mit Behinderungen zu einem modernen Teilhaberecht sind zu begrüßen. Das hierfür notwendige Gesetzgebungsverfahren soll bis 2016 abgeschlossen sein.“ Der Minister erklärte, dass sich die Länder schon seit 2007 über die Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) mit den Fragen von notwendigen Weiterentwicklungen in der Eingliederungshilfe beschäftigen. „Gemeinsam mit dem Bund haben die Länder viele Schritte erarbeitet, um Teilhabemöglichkeiten, Selbstbestimmungsrechte, Wahlmöglichkeiten in allen Lebenslagen und die Achtung der Privatsphäre von Menschen mit Behinderungen zu unterstützen“, so Schweitzer, der in diesem Jahr den Vorsitz der ASMK innehat.