Neues Informations- und Beschwerdetelefon stärkt Verbraucherschutz

Pflege

Nr. 030-4/03

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, eine qualitativ hochwertige Versorgung pflegebedürftiger Menschen auch für die Zukunft sicherzustellen. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Verstärkung von Information und Mitsprache für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, wie Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz erklärte. Gemeinsam mit Karin Stock, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz e.V., Wolfgang Siebner, stellvertretender Geschäftsführer der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege sowie Walter Bockemühl, Vorstandsvorsitzender der AOK-Rheinland-Pfalz, stellte die Ministerin heute in Mainz ein neues landesweites „Informations- und Beschwerdetelefon Pflege“ vor, das diese Zielsetzung unterstreicht.

Im Rahmen der von ihr eingeleiteten Qualitätsoffensive „Menschen pflegen“ gehe es um Mitsprache und Mitwirkungsmöglichkeiten der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen im Sinne des Verbraucherschutzes in der Pflege, so die Ministerin. Zwischen Mai 2000 bis April 2002 sei in der Verbraucherzentrale in Mainz modellhaft ein „Beschwerdetelefon für die Pflege“ für die Region Mainz eingerichtet worden. Dieses Projekt in Zusammenarbeit von Verbraucherzentrale e.V. und Mainzer Beratungs- und Koordinierungsstellen habe sich sehr erfolgreich entwickelt. Es habe älteren, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen Fragen rund um die Pflege beantwortet, Beschwerden entgegengenommen und damit den Verbraucherschutz in der Pflege gestärkt. So hätten die Anrufer beispielsweise die Möglichkeit gehabt, sich bei unverständlichen Entscheidungen über Einstufungen in eine Pflegestufe oder Abrechungen von Hilfeleistungen beraten zu lassen. Damit habe das Projekt einen wichtigen Beitrag zu mehr Markttransparenz sowie Patienten- und Verbraucherschutz in der Pflege geleistet, so die Ministerin. Besonders erfreulich sei es gewesen, dass es gelungen sei, außergerichtliche Konfliktlösungen bei Beschwerden im Bereich der ambulanten Pflege zu erreichen und somit eine befriedende Wirkung zu erzielen.

Wegen des großen Erfolges des Mainzer Projektes habe das Ministerium gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. und den Trägern der Beratungs- und Koordinierungsstellen entschieden, das „Informations- und Beschwerdetelefon Pflege“ landesweit einzuführen. Dabei setze man auf die bewährte Kooperation von Verbraucherzentrale mit Rechtsberatung und Beratungs- und Koordinierungsstellen mit ihrem sozialarbeiterischen Ansatz. Anlaufstellen für Beschwerden und Ratsuchende sollen danach die Beratungs- und Koordinierungsstellen sein, wie die Ministerin weiter erläuterte. Die Fachkräfte in den Stellen arbeiteten dabei eng mit einer juristischen Fachkraft in der Verbraucherzentrale zusammen, deren juristischer Rat bei Bedarf hinzugezogen werden könne. Das Informations- und Beschwerdetelefon Pflege umfasse den ambulanten und den stationären Bereich. Es ergänze das bewährte Angebot der 134 Beratungs- und Koordinierungsstellen im Land, so die Ministerin. Das neue Angebot werde durch ein Faltblatt einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Der Flyer werde regional verteilt und enthalte ein Einlegeblatt mit Anschriften und Telefonnummern der örtlichen Beratungs- und Koordinierungsstellen und einen Hinweis auf die Fachberaterin der Verbraucherzentrale in Mainz, die bei juristischen Fachfragen auch direkt angesprochen werden kann.

Die Qualitätsoffensive „Menschen pflegen“, in die das Projekt eingebettet ist, solle dazu beitragen, die Situation pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen spürbar zu verbessern, so die Ministerin. Gemeinsam mit den Partnern in der Pflege würden daher Lösungen und tragfähige Konzepte für die Zukunft entwickelt. Zahlreiche bereits laufende, aber auch neu geplante Maßnahmen sollen sich dabei wirkungsvoll ergänzen. Insbesondere gehe es darum, ein gemeinsames Qualitätsverständnis aller Beteiligten zu entwickeln und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wichtig sei es ihr dabei auch, so die Ministerin, den großen Wert der Leistungen, die Pflegekräfte täglich erbringen, gebührend in den Blickpunkt zu rücken.

Das Faltblatt „Informations- und Beschwerdetelefon Pflege“ ist kostenlos beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Bauhofstraße 9, 55116 Mainz, Telefon: 06131/162016 (Broschürentelefon) erhältlich.

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