Malu Dreyer: Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter ernst

Arbeitsmarktzahlen

Nr. 070-2/03

Die Lage auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt bleibt trotz eines - saisonbedingten - Rückganges der Arbeitslosigkeit weiterhin ernst, wie Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz erklärte. Die Arbeitslosenzahl liege derzeit bei 159.000, dies seien rund 4.500 Arbeitslose weniger als im Vormonat, aber immer noch rund 17.000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote im Land lag nach Angaben der Ministerin im April 2003 bei 7,9 Prozent gegenüber 8,2 Prozent im März 2003. Erfreulich sei, dass Rheinland-Pfalz bei der Arbeitslosenquote wieder den drittbesten Platz im Ländervergleich einnehme. Auch beim Abbau der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen habe das Land Erfolge vorzuweisen: Während die Zahl der Arbeitslosen in dieser Gruppe noch im April 2002 bei etwa 7.183 lag, sei sie im April 2003 auf 7.078 gesunken.

In Rheinland-Pfalz zeichne sich auf dem Arbeitsmarkt insgesamt eine sehr unterschiedliche Entwicklung ab, so Malu Dreyer. Während im Norden des Landes - beispielsweise in den Arbeitsamtsbezirken Mayen und Koblenz - erfreuliche Rückgänge in der Arbeitslosigkeit festzustellen seien, könne im Süden, vor allem im Bereich Pirmasens, nur wenig Bewegung registriert werden. Hier seien auch weiterhin große Anstrengungen nötig, um die strukturelle und konjunkturelle Situation zu verbessern.

Mit großer Sorge sei auch die zunehmend schwierige Arbeitsmarktsituation junger Menschen zu sehen. Zwar seien im April weniger junge Menschen arbeitslos gewesen als noch im März, es handle sich dabei aber nicht um einen signifikanten Rückgang. Vor diesem Hintergrund begrüßte die Ministerin die Ausbildungsoffensive der Bundesregierung gemeinsam mit Wirtschaft und Gewerkschaften. Angesichts der angespannten Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt appellierte sie an alle Betriebe und Unternehmen, zusätzliche Lehrstellen bereitzustellen. Dies sei eine „Investition in die Zukunft“. Jeder einzelne Unternehmer und Betrieb müsse sich seiner Verantwortung für die Ausbildung bewusst sein.

Auch die Bauwirtschaft befinde sich weiterhin in einer schwierigen Lage, so die Ministerin. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes habe das deutsche Bauhauptgewerbe im Frühjahr erneut Einbußen erlitten. So hätten die Auftragseingänge im Februar 2003 um 12,2 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresmonat gelegen. Die Zahl der Beschäftigten im Hoch- und Tiefbau habe sich dadurch weiter verringert. Positive Impulse verspricht sich Dreyer von den jetzt für die Bauwirtschaft initiierten Kreditprogrammen des Bundes, die die Investitionskraft der Kommunen wie auch private Investoren bei Modernisierungsmaßnahmen unterstützen sollen. Da zu erwarten sei, dass diese beiden Programme zu mehr Investitionen führen, werde dies in der Bauwirtschaft für mehr Arbeit und auch für mehr Beschäftigung sorgen.


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