Land flankiert Bundesprogramm Jump Plus mit eigenen Maßnahmen

Arbeitsmarkt

Nr. 149-2/03

Land, Arbeitsämter und Kommunen wollen ihre Anstrengungen zur Integration arbeitsloser Jugendlicher in den Arbeitsmarkt noch weiter verstärken. Im Rahmen einer Vereinbarung legten die Kooperationspartner Maßnahmen zur Flankierung des Bundessonderprogramms Jump Plus im Land Rheinland-Pfalz fest, wie Arbeitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Die Jugendarbeitslosigkeit sei in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen, dies gebe Anlass zu großer Sorge, so die Ministerin. So habe sich seit dem Jahre 2000 die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen kontinuierlich erhöht. Von der schwierigen Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation seien insbesondere benachteiligte Jugendliche betroffen. Der Bund habe daher zum 1. Juli 2003 ein Sonderprogramm für arbeitslose Jugendliche aufgelegt, das ihnen Beschäftigungs-, Qualifizierungs- oder Ausbildungsmöglichkeiten eröffne und sich vor allem an jugendliche Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger richte.

Im Rahmen ihrer Vereinbarung begrüßten Land, kommunale Spitzenverbände und das Landesarbeitsamt Rheinland-Pfalz-Saarland das Sonderprogramm des Bundes Jump Plus ausdrücklich. Die Unterzeichner der Vereinbarung wollen das Programm in Rheinland-Pfalz nutzen, um trotz angespannter Arbeitsmarktlage arbeitslosen Jugendlichen den Einstieg in das Arbeitsleben zu ermöglichen. Die Programmumsetzung in Rheinland-Pfalz wird nach Angaben der Ministerin durch die Anstrengungen der örtlichen Träger der Sozialhilfe, der Arbeitsämter und durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen des Arbeitsministeriums ergänzt und flankiert.

Die Arbeitsämter in Rheinland-Pfalz haben bereits in der Vergangenheit viele Aktivitäten zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit durchgeführt. Durch das neue Sonderprogramm werden diese zusätzlich intensiviert und die Chancen auf Eingliederung in den Arbeitsmarkt verbessert sowie der Zugang zu kommunalen Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten insbesondere für jugendliche Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger gefördert. Um die Integrationsbemühungen für und mit den Jugendlichen intensiv begleiten zu können, werden im Rahmen von Jump Plus zusätzliche „Fallmanager“ bereitgestellt, um so die Beratung, Vermittlung und Betreuung arbeitsloser und hilfebedürftiger Jugendlicher zu verstärken. In Rheinland-Pfalz werden fünf Fallmanager bei Arbeitsämtern eingestellt sowie zusätzliche 6,5 Fallmanagerstellen bei Sozialämtern eingerichtet.

Arbeitslose jugendliche Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger waren und sind auch eine besondere Zielgruppe der kommunalen Arbeitsmarktpolitik. Im Rahmen der Jump Plus-Maßnahmen erhalten die Kommunen die Möglichkeit, sich verstärkt für diese Zielgruppe zu engagieren und noch enger mit der Arbeitsverwaltung zusammenzuarbeiten. So sind die Kommunen für die Initiierung und Auswahl der über das Jump Plus-Programm geförderten Maßnahmen sowie für die Zuweisung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verantwortlich, während die Arbeitsämter die finanzielle Abwicklung regeln. Die engere Kooperation der örtlichen Arbeitsmarktakteure leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Vermeidung des Abbaus langjährig gewachsener kommunaler Netzwerke und Beschäftigungsstrukturen.

Arbeitslose und benachteiligte Jugendliche sind seit vielen Jahren auch eine besondere Zielgruppe der Arbeitsmarktpolitik des Landes. So werden im Rahmen der Kampagne „Jugend in Arbeit“ seit 1998 Projekte zur beruflichen Integration von Jugendlichen und Heranwachsenden aus Arbeitsmarktmitteln des Landes gefördert. Für die Projekte wurden von 1998 bis 2002 rund 43 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Durch die Projekte werden derzeit jährlich bis zu 9.000 junge Menschen direkt beim (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben unterstützt. Darüber hinaus werden Beratungs- und überbetriebliche Schulungsangebote der Handwerkskammern gefördert, die potentiell weiteren 5.000 Auszubildenden zu Gute kommen.

Das Arbeitsministerium wird nach Angaben der Ministerin das Jump Plus-Programm durch zusätzliche eigene Aktivitäten unterstützen. So wird das Land bis zum 31. Dezember 2004 bis zu 20 „Jugend-Scouts“ bei den Kommunen fördern. Vorrangiges Ziel der Jugend-Scouts sei es, arbeitslose Jugendliche vor Ort zu erreichen und sie in Arbeit, Ausbildung oder Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen des Jump Plus-Programms zu integrieren. Fördervoraussetzung sei, dass die Jugend-Scouts eng mit den Akteuren vor Ort und insbesondere mit den Fallmanagern in den gemeinsamen Anlaufstellen von Sozial- und Arbeitsämtern zusammenarbeiten.

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