| Forensische Psychiatrie

Malu Dreyer: Umbau der Klinik für forensische Psychiatrie in Klingenmünster trägt positiv zum Therapieverlauf bei

„Mit dem heutigen Festakt würdigen wir den Umbau der Klinik für forensische Psychiatrie in Klingenmünster zu einer modernen Einrichtung des Maßregelvollzugs, auf die das Land stolz sein kann“, das unterstrich Gesundheitsministerin Malu Dreyer anlässlich des feierlichen Festaktes zum Abschluss der Baumaßnahmen heute in Klingenmünster. Die Ministerin dankte dem Geschäftsführer des Pfalzklinikums, Rainer Anstätt, stellvertretend für die vielen Menschen, die die lange Umbauzeit von elf Jahren mitgetragen haben. Das letzte Gebäude konnte im Dezember 2009 fertig gestellt werden. Das Land hat das Großprojekt mit rund 27,5 Millionen Euro unterstützt.

„Ich freue mich, dass wir als Land diese Summe für die Modernisierung der forensischen Psychiatrie in Klingenmünster aufbringen konnten. Denn mit diesem Geld wurden die Rahmenbedingungen für die Behandlung und Sicherung straffällig gewordener psychisch kranker Menschen deutlich verbessert“, so Dreyer.

Der Umbau habe zahlreiche sicherheitstechnische Verbesserungen mit sich gebracht sowohl im Bereich der äußeren wie auch der inneren Sicherheit. „Doch die deutliche Verbesserung der Wohn- und Therapiebedingungen für die Patientinnen und Patienten möchte ich besonders hervorheben“, so die Ministerin. Der Umbau habe moderne, freundliche Räume mit Einzel- und Zweibettzimmern ermöglicht, die mit modernen Sanitäreinrichtungen ausgestattet wurden. Es gebe nun ausreichend Platz für Therapieräume und für Werkstätten der Ergotherapie. Auch stünde den wenigen weiblichen Patientinnen nun ein dringend benötigter eigener Bereich zur Verfügung. Dieses Plus an Lebensqualität und an therapeutischen Möglichkeiten für rund 185 Menschen verbessere zugleich die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das halte ich für äußerst wichtig, denn letztlich hängt der Erfolg der Arbeit von ihrer Arbeitszufriedenheit und Motivation ab“, betonte die Ministerin.

Die Behandlung der Patientinnen und Patienten in Klingenmünster verlange eine besondere Sicherung. Vor diesem Hintergrund sei es eine große Herausforderung, die Patientinnen und Patienten dafür zu gewinnen, sich auf eine Therapie einzulassen. Dafür setzen sich tagtäglich rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit anspruchsvollen Behandlungskonzepten ein, die neben medizinischer, psychologischer und pädagogisch-pflegerischer Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten auch die berufliche Förderung, das Nachholen von Schulabschlüssen, Ergotherapie und sport- und freizeittherapeutische Angebote umfassen. Die Ministerin dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement: „Die hohe Qualität Ihrer Arbeit wurde Ihnen im vergangenen Jahr auch durch die Gutachter der ‚Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen’ (KTQ) bestätigt. Sie haben das KTQ-Gütesiegel als eine der ersten Forensiken bundesweit erhalten“, sagte Malu Dreyer.

Als weiterer wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Arbeit konnten nun erstmals Räume für die forensisch-psychiatrische Ambulanz eingerichtet werden. Die Ambulanz habe im Juli 2008 ihre Tätigkeit aufgenommen. „Hier werden dauerbeurlaubte und entlassene Patientinnen und Patienten weiter betreut, um Rückfälle zu vermeiden“, so die Ministerin weiter. All das trage dazu bei, dass die Sicherheitsbilanz der Klinik seit Jahren positiv ist. Trotz anhaltend hoher Zahlen von Vollzugslockerungen, die zu einem erfolgreichen Therapieverlauf unersetzlich sind, sei die Anzahl der Regelverstöße, beispielsweise dass Patienten nach genehmigtem unbegleiteten Ausgang  nicht pünktlich zurückkehren, sehr gering.

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