„In den vergangenen beiden Jahren ist es gelungen, die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen in Rheinland-Pfalz um mehr als ein Drittel zu reduzieren. Zu diesem Erfolg haben auch die vielfältigen Bemühungen der Landesregierung und der Agenturen für Arbeit beitragen können, für die sowohl Bundes-, Landes- als auch Mittel des Europäischen Sozialfonds eingesetzt wurden“, unterstrichen Dreyer und Schade. Derzeit sind nach ihren Angaben noch rund 12.300 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet; das sind 2.000 weniger als vor einem und sogar 6.500 weniger als vor zwei Jahren. Damit verbunden war auch eine deutliche Verbesserung der Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Ende September waren erstmals seit langem wieder mehr offene Stellen als unvermittelte Bewerberinnen und Bewerber zu verzeichnen.
„Dieser Erfolg wird aber nicht dazu führen, dass wir in unseren Bemühungen nachlassen. 12.000 junge Menschen ohne Arbeit sind noch immer viel zu viele“, so die Ministerin. Viele der arbeitslosen Jugendlichen seien hauptsichtlich deshalb schwer zu vermitteln, weil sie gleichzeitig mehrere komplexe Problemlagen haben, die ein Vermittlungshemmnis darstellen. „Daher werden wir in 2009 verstärkt auch individuell zugeschnittene sowie inhaltlich und zeitlich intensivere Unterstützungsangebote für bereits länger arbeitslos gemeldete Jugendliche anbieten“, sagte Dreyer. „Derartige Coachingansätze können wir vor allem mit unseren Partnern in Netzwerken erreichen, in denen alle Akteure zusammenarbeiten, die Kompetenzen bündeln und ein abgestimmtes Konzept verfolgen. Wir werden im Rahmen des Ansatzes „JobChance“ im nächsten Jahr fünf bis zehn größere landesweite Modelle implementieren, die nach erfolgreicher Arbeit dann auch in die Fläche gehen könnten. Wir rechnen damit, mehr als 1.000 Jugendliche zu erreichen und planen einen Fördermitteleinsatz von mindestens zwei Millionen Euro“, unterstrich die Ministerin.
Nach Angaben Schades werden die rheinland-pfälzischen Agenturen für Arbeit und die Arbeitsgemeinschaften in diesem Jahr voraussichtlich rund 93 Millionen Euro in die Förderung von ausbildungs- und arbeitslosen Jugendlichen investieren. Damit ermöglichen sie vor allem benachteiligten und behinderten Jugendlichen eine Berufsausbildung, unterstützen betrieblichen Auszubildenden, damit sie ihre Lehre erfolgreich beenden können oder qualifizieren Jugendliche in Betrieben. Schade kündigte an, dass die Agenturen für Arbeit 2009 durch neue präventive Maßnahmen die Übergänge von Schule in Ausbildung und später von der Ausbildung in die Beschäftigung weiter verbessern werden.
Nachdem in den beiden letzten Jahren gemeinsam mit der Landesregierung flächendeckend die Vertiefte Berufsorientierung etabliert werden konnte, werden ab Februar 2009 an 51 Schulen in Rheinland-Pfalz – meist an Förder- und Hauptschulen – Berufseinstiegsbegleiter tätig werden. Ihre Aufgabe wird es sein, Jugendliche individuell zu „coachen“. Gemeinsam mit Lehrern, Schulsozialarbeitern, Eltern und Berufsberatern werden sie Jugendliche auf die Berufswahl vorbereiten, ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zur Seite stehen und sie während der Lehrzeit so begleiten, dass ein erfolgreicher Abschluss erreicht werden kann. 2009 werden dafür mehr als 4,8 Millionen Euro zur Verfügung stehen. In Ludwigshafen wird ein spezielles „Ganzheitliches Integrationscoaching“ starten, das vor allem ausländischen Jugendlichen den Weg in die Berufsausbildung ebnen soll. Von den Förderangeboten der Agenturen für Arbeit und der Arbeitsgemeinschaften profitieren jährlich rund 86.000 rheinland-pfälzische Jugendliche.
Zudem haben Arbeitsagentur und Landesregierung ihre Zusammenarbeit in bereits bestehenden Programmen bekräftigt und mit gemeinsamen Programmen, wie zum Beispiel der vertieften Berufsorientierung aus der Arbeitsmarktinitiative „Neue Chancen: 6.000 plus für Jung und Alt“, dokumentiert. Für dieses Programm werden die beiden Partner gemeinsam rund 2,4 Millionen Euro einsetzen, wie in einer Rahmenvereinbarung festgeschrieben wurde. Die Projekte bieten den jungen Menschen unter anderem Eignungsfeststellung, eine Unterstützung bei der Entscheidung für eine Ausbildung und vertiefen berufs- und betriebskundliche Kenntnisse.
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