Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.1, 2018 – 2024 (FQI Pflege 2.1)
Die Landesregierung hat die FQI Pflege 2.1 in enger Abstimmung mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern des rheinland-pfälzischen Gesundheitswesens und der Pflege weiterentwickelt. Gemeinsam wollen wir die Digitalisierung in der Pflege voranbringen und die Pflegeausbildung weiter modernisieren.
Neben den fünf bestehenden Handlungsfeldern der FQI 2.0 haben wir die Vereinbarung für die FQI Pflege 2.1 um das sechste Handlungsfeld „Digitalisierung und neue Technologien in der Pflege“ erweitert. Mit dem neuen Handlungsfeld wollen wir die Potenziale digitaler Technologien in der Pflegeausbildung und im pflegerischen Alltag identifizieren und stärker nutzen, um die Beschäftigten in der Pflege zu entlasten. Wir wollen mit Hilfe der Digitalisierung die Aus- und Weiterbildung in der Pflege durch neue Methoden und Techniken weiterentwickeln.
Wir wollen ebenfalls das Berufsfeld der Pflege durch neue Kompetenzen und Tätigkeiten stärken. Das Berufsfeld der Pflege hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Wir möchten, dass Pflegefachpersonen ihre vielfältigen Kompetenzen und Fähigkeiten noch besser bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten einbringen können. Für eine zukunftsorientierte Berufsfeldentwicklung haben wir die pflegerischen Vorbehaltsaufgaben und die selbstständige Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten als neues Ziel mit in die Vereinbarung der FQI Pflege 2.1 aufgenommen.
6. Fachkräftegipfel Pflege vom 8. Dezember 2021
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Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022
Mit der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 hat die Landesregierung mit ihren Partnerinnen und Partnern aus dem Gesundheitswesen und der Pflege in Rheinland-Pfalz gemeinsame Ziele und konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung vereinbart. Die gesamte Vereinbarung können Sie hier herunterladen.
Wir wollen an die Erfolge der vorherigen Initiative anknüpfen, durch deren Maßnahmen wir beispielsweise die prognostizierte Fachkräftelücke für das Jahr 2015 um 65 Prozent von 5.367 auf rund 1.900 reduzieren konnten. Wir wollen aber auch neue Impulse setzen und uns verstärkt den Beschäftigungs- und Rahmenbedingungen in der Pflege widmen. Dies ist notwendig, damit wir nicht nur neue Pflegekräfte gewinnen können, sondern diese auch lange den Beruf ausüben wollen und können.
Handlungsfelder
Die „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 – 2018 bis 2022“ besteht insgesamt aus fünf Handlungsfeldern:
I. Zukunftsorientierte Formen von Ausbildung, Studium und Weiterbildung in der Pflege,
II. Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe,
III. Attraktive Beschäftigungsbedingungen in der Pflege,
IV. Integration ausländischer Pflegekräfte und
V. Öffentlichkeitsarbeit.
Gemeinsame Erklärung zur FQI Pflege 2.0
Wir, die Akteure der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 (FQI Pflege 2.0), streben gemeinsam an, auch zukünftig eine menschenwürdige und qualitativ hochwertige pflegerische und medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz vorzuhalten und weiterzuentwickeln. Um dies sicherzustellen und zu ermöglichen, sind qualifizierte Pflegekräfte in ausreichender Zahl unverzichtbar. Gemeinsam wollen wir dem Fachkräfteengpass in den Pflegeberufen entgegenwirken und unsere Bemühungen zur Verbesserung der Fachkräftesituation weiter verstärken.
Wir werden deshalb unsere Aktivitäten für die Jahre 2018 bis 2022 in der neuen FQI Pflege 2.0 fortführen und erneuern. Dabei lassen wir uns von der gemeinsamen Überzeugung leiten, dass die Pflegekräfte einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten und das Berufsfeld Pflege als Wirtschaftsfaktor und Beschäftigungsmotor weiter an Bedeutung gewinnen wird. Es gilt somit, den Pflegeberuf weiter aufzuwerten. Diesem Stellenwert entsprechend, wollen wir den Menschen, die in der Pflege arbeiten oder sich für eine Arbeit in der Pflege interessieren, eine zukunftsfähige Qualifikation, gute Verdienstperspektiven und attraktive Rahmenbedingungen bei hohem Qualitätsanspruch bieten.
Gemeinsam haben wir uns in 22 Teilhandlungsfeldern und 81 Einzelmaßnahmen auf Ziele und Maßnahmen verständigt, die es in den folgenden Jahren zu erreichen bzw. umzusetzen gilt. Wir sind uns dabei unserer Verantwortung bewusst und werden uns an unseren Zusagen messen lassen. Unter Ausschöpfung der uns zur Verfügung stehenden fachlichen, rechtlichen und finanziellen Handlungsspielräume werden wir die Vereinbarungen der FQI Pflege 2.0 bis Ende des Jahres 2022 gemeinsam umsetzen. Nach dem Abschluss der Initiative werden wir die Ergebnisse evaluieren, in einem Fachkräftegipfel Bilanz ziehen und die Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Ministerium für Bildung (BM)
Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFFJIV)
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD)
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK)
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW),
Bezirksverwaltung Mainz
BKK Landesverband Mitte, Regionalvertretung Rheinland-Pfalz und Saarland
Bundesverband ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen e.V. (bad)
Dachverband der Pflegeorganisationen Rheinland-Pfalz e.V. (DPO)
Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz
Hochschule Ludwigshafen am Rhein
IKK Südwest
Katholische Hochschule Mainz
Knappschaft
Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V.
Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV)
Landesarbeitsgemeinschaft der Lehrerinnen und Lehrer
für Pflegeberufe Rheinland-Pfalz e.V. (LAG)
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz KdöR
Landkreistag Rheinland-Pfalz
PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz e. V. für die folgenden Verbände:
- Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Rheinland e.V.
- Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Pfalz e.V.
- Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
- Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.
- Caritasverband für die Diözese Limburg e.V.
- Caritasverband für die Diözese Mainz e.V.
- Caritasverband für die Diözese Speyer e.V.
- Caritasverband für die Diözese Trier e.V.
- Der PARITÄTISCHE Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
- DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
- Diakonie Hessen - Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V.
- Diakonisches Werk Pfalz
- Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV)
Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit
Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau
Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.
Sozialverband Deutschland e.V. (Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland)
Städtetag Rheinland-Pfalz
Unfallkasse Rheinland-Pfalz KdöR
Universität Trier
Verband deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB)
Verband der Ersatzkassen e. V. (Landesvertretung Rheinland-Pfalz) (VDEK)
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland (ver.di)
Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.
Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V.
Die Vereinbarung zur erfolgreichen „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe 2012-2015, Berufsfeld Pflege“ wurde von März bis August 2012 mit allen Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitswesens und der Pflege in Rheinland-Pfalz erarbeitet. Darin legten die Unterzeichner gemeinsame Ziele und konkrete Maßnahmen zu folgenden Handlungsfeldern fest, die auch im aktuellen Beteiligungsprozess zentrale Themen sind:
- Verstärkte Ausbildungsanstrengungen und bedarfsorientierte Erhöhung der Ausbildungskapazitäten bei Erschließung des Nachqualifizierungspotenzials in der Pflege
- Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund
- Wiedereinstiegsqualifizierung für die Stille Reserve
- Weiterbildungsförderung durch die Agenturen für Arbeit, die gemeinsamen Einrichtungen nach SGB II und die zugelassenen kommunalen Träger nach SGB II / Umschulung
- Weiterentwicklung der Pflegeberufe
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Attraktive Beschäftigungsbedingungen und betriebliche Gesundheitsförderung
- Gesellschaftliche Bedeutung der Gesundheitsfachberufe durch Öffentlichkeitsarbeit fördern
- Chancen der Freizügigkeit nutzen
Die folgenden Akteure haben die Vereinbarung unterzeichnet:
- das Land Rheinland-Pfalz,
- die Schul- und Ausbildungsträger,
- die Berufsverbände der Pflege,
- die Gewerkschaften,
- die Einrichtungsträger,
- die Kostenträger,
- die Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland,
- die Vertreterinnen und Vertreter der Pflegewissenschaft,
- die Vertreterinnen und Vertreter der Betriebs- und Arbeitsmedizin,
- die zuständigen Träger der gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und Unfallkasse Rheinland-Pfalz),
- sowie des staatlichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes und
- die kommunalen Spitzenverbände
Auch in der nun angestrebten neuen Vereinbarung wird eine Einbindung aller beteiligten Akteure angestrebt.
Ausgewählte Hintergrund-Informationen zum Thema:
- Abschlussbericht „Regionale Pflegedialoge“ (Berichte aus der Pflege Nr. 35)
- Webportal „Branchenmonitoring Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz"
- Stand der Umsetzung der „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2012-2015“ (Berichte aus der Pflege 29, März 2017)
- Branchenmonitoring Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz: Ergebnisse aus dem Landesprojekt „Branchenmonitoring und Ausbildungsbedarf Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2015“ (Berichte aus der Pflege 30, März 2017)
- Gutachten zum Fachkräftebedarf in den Gesundheitsfachberufen in Rheinland-Pfalz (Berichte aus der Pflege 31: März 2017)