Gesundheit im Alter
Gesund bleiben im Alter
Alter ist keine Krankheit und doch erfordert es besonderes Augenmerk gesund zu bleiben. Die Altersmedizin (Geriatrie) stellt fest, dass es häufiger zu Stürzen aufgrund eines nachlassenden Bewegungsapparates kommt.
Ernährung und Bewegung gehen Hand in Hand
Wer sich gesund ernährt ist oft auch aktiver und lässt die Trägheit hinter sich. Damit aktiviert er den Stoffwechsel und stabilisiert den Bewegungsapparat. Bewegung und gesunde Ernährung bedingen sich wechselseitig und sind die beste Prävention.
Sterben gehört zum Leben
Patientenverfügung, Trauerbegleitung und palliative Versorgung sind Themen, mit denen man sich frühzeitig auseinandersetzen kann. Gegen Depression oder Einsamkeit wählen viele ältere Menschen das freiwillige Engagement in der Gemeinde.
Medizinische Information und Vorsorge
Das Gesundheitsministerium Rheinland-Pfalz widmet sich umfassenden Themen wie ärztliche Versorgung, Pharmazie, Herzinfarkt-Prophylaxe, Organspende, Hospiz- und Palliativversorgung uvm.
© iStock_000017139856
Ernährung und Bewegung
© iStock_000017139856
"Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" - kurz IN FORM - ist ein Programm des gesundheitsministeriums (BMG) zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BEL). Es richtet sich nicht nur an Kindergärten und Schulen, sondern auch an ältere Menschen und Pflegeeinrichtungen. Es liefert Fachbeiträge, Veranstaltungen sowie Materialien, die viele Partner*innen vor Ort einsetzen.
Partner*innen des Programms sind z.B. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (bagso), GKV Spitzenverband, Landfrauen, Verbraucherzentralen uvm. Aktive Kooperationen bestehen mit mehreren Bundesländern - unter anderem mit Rheinland-Pfalz.
Ernährungstipps der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Die Vernetzungsstelle für Seniorenernährung Rheinland-Pfalz (VSE) trägt die Bundeskampagne IN FORM in die Kommunen. Die Ernährungsberatung ist ein Fortbildungsangebot, welches das Ziel verfolgt, Seniorinnen und Senioren eine schmackhafte, gesundheitsfördernde und nachhaltigere Ernährung zu ermöglichen. Organisatorisch gehört sie zum Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) und wird gefördert vom Umweltministerium (MKUEM).
Die Vernetzungsstelle Seniorenernährung Rheinland-Pfalz (VSE) geht auf rheinland-pfälzische Kommunen zu und vermittelt Sachkenntnisse über Ernährung im Alter. Sie informiert, berät und vernetzt sowohl Einzelpersonen wie auch Organisationen zum Thema Ernährung im Alter. Das Angebot umfasst individuelle Ernährung bis hin zur Gemeinschaftsverpflegung. Es richtet sich an die Seniorinnen und Senioren selbst, an pflegende Angehörige oder an Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung. Auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die auf kommunaler Ebene, in Einrichtungen oder im direkten häuslichen Umfeld der Senior*innen arbeiten, sind angesprochen.
Die Vernetzungsstelle Seniorenernährung Rheinland-Pfalz ist Teil der Bundesinitiative IN-FORM; sie wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM). Angesiedelt ist sie am Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz mit Sitz im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel in Montabaur.
Gesunde Ernährung im Alter ist oft nicht so einfach. Wer alleine lebt hat weniger Motivation zu Kochen oder das Einkaufen fällt schwerer. Mittagstische in der Nachbarschaft bieten einerseits Kontakt und Geselligkeit und andererseits eine ausgewogene, warme Mahlzeit.
in Arbeit
Die Landesinitiative "Land in Bewegung" ist ein Projekt des Sportministeriums, das sich an kommunale Ansprechpartnerinnen und -partner wendet. Nach der Devise, der beste Sportplatz ist die Natur, schließen sie Kooperationen für Bewegungskampagnen.
© ©Dennis Möbius
Für diese Kampagne bildet die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) regelmäßig Bewegungsbegleiter*innen aus.
Besondere Lebenslagen
© ©iStock_000015245794
Einsamkeit sei keine individuelle Problemlage sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen in Deutschland. Zu diesem Fazit kommt eine Studie "(gem)einsame Stadt" der Berlin Stiftung und Körber Stiftung aus 2019.
2021 ruft das Bundesfamilienministerium das Kompetenznetz Einsamkeit ins Leben. Im ersten Projektjahr 2021 entstanden Grundlagenstudien, im zweiten Projektjahr 2022 wurden best practice Beispiele recherchiert und daraus Empfehlungen für Betroffene gebündelt. Das dritte Projektjahr 2023 widmet sich der Rolle der Kommune.
Die Landesleitstelle "Gut leben im Alter" sieht hier ein großes Engagementfeld.
mehr lesen
Engagementprojekte gegen die Einsamkeit
Der Verein "Wege aus der Einsamkeit e.V." setzt sich seit 2007 bundesweit für ein positives Altersbild ein und gibt Anstöße für mehr Geselligkeit im Alter. Besonders die sozialen Medien werden zur Kommunikation genutzt.
Der Verein "Silbernetz e.V." verbindet ältere Menschen und fördert Kontakte gegen Einsamkeit und Isolation. Am Silbertelefon findet man ein offenes Ohr zum "einfach mal reden".
Das Leibnitz-Institut für Resilienzforschung (LIR) gGmbH ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut in Mainz. Die zentralen Anliegen des LIR sind, Resilienzmechanismen neurowissenschaftlich zu verstehen, entsprechende Interventionen zur Förderung von Resilienz zu entwickeln und darauf hinzuwirken, Lebens- und Arbeitsumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird.
Was ist eine Depression und wie finde ich Hilfe? Diese Frage beantwortet das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf seinen Informationsseiten umfassend.
Die Stiftung "Deutsche Depressionshilfe" informiert über Besonderheiten der Altersdepression. Denn im Alter enden viele Lebensphasen, Krankheit und Tod gehören zum Alltag sowie die gedankliche Beschäftigung mit dem Lebensende.
Die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) gestaltet im Auftrag des Landesgesundheitsministerium (MWG RLP) eine Informationsseite sowie Veranstaltungen zu Depression im Alter. Die aktuelle Broschüre aus 2022 steht zum Download zur Verfügung.
Abhängigkeiten von Suchtmitteln und Substanzen sind im Alter und im Pflegealltag besonders heikel, da sie oft spät bemerkt werden und durch Gebrechlichkeit oder Medikation besondere Voraussetzungen gegeben sind. Das Bundesgesundheitsministerium informiert
Demenz ist die Herausforderung unserer Zeit, steigende Lebenserwartung erhöht auch das Risiko an Demenz zu erkranken. Das Landesnetzwerk Demenz in Rheinland-Pfalz arbeitet mit Haupt- und Ehrenamtlichen und bietet Rat und Aufklärung
Trauer begleitet einen immer wieder, aber im Alter muss man häufiger als früher Abschied von einem geliebten Menschen nehmen. Besonders einschneidend ist der Verlust der Ehepartnerin oder des -partners.
Mit Trauer muss mann nicht alleine fertig werden. In fast jeder Stadt oder Gemeinde - in jedem Fall aber in den Landkreisen - gibt es Vereine oder Selbsthilfegruppen für Trauerarbeit, Gespräche oder Trauerbegleitung. Wenden Sie sich an das Seniorenbüro in Ihrer Kommune oder die KISS Rheinland-Pfalz (Selbsthilfegruppen).
Die Auseinandersetzung mit dem Tod - vor allem mit dem eigenen - ist ein Thema, das Ängste freisetzt. Dennoch hat jeder von uns Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf das Sterben und den Tod.
Um die eigenen Wünsche für den Umgang mit schwerer Krankheit oder Tod mitzuteilen, empfiehlt es sich, frühzeitig eine Patientenverfügung (siehe ebenda) zu verfassen.
Die Sterbegleitung für nahestehende Menschen oder im Beruf ist Thema des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes e.V. (DHPV). Er bietet Informationen für Betroffene, Angehörige und Fachpersonal.
Der deutsche Wetterdienst veröffentlicht anlassbezogen Hitzewarnungen.
Für ältere Menschen gibt er Handlungsempfehlungen heraus, da es im Alter leicht zu einer Dehydrierung kommen kann.
Über Hitze-Warn-Apps für Mobilgeräte informieren die Digital-Botschafterinnen und -Botschafter.
Stürze zu vermeiden ist ein wichtiges Präventionsthema. Es gelingt einerseits durch altersgerechtes Training, das den Bewegungsapparat stabilierst und einen sicheren Stand sowie sicheres Gehen gewährleistet. Andereseits gelingt es, indem Stolperfallen im Haushalt entschärft werden. Hierzu informiert das Zentrum für Prävention in der Pflege (Stiftung ZQP).
Besondere Hilfen
Seit dem 1. Januar 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) ihrer Krankenkassen erhalten, in der medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert werden können, informiert das Bundesgesundheitsministerium.
mehr lesen
Auch der digitale Impfnachweis ist bereits erhältlich.
BMG
MWG Rheinland-Pfalz
Wenn der Fall eintritt, dass man selbst nicht mehr entscheiden kann, ist es gut vorgesorgt zu haben. Die Patientenverfügung, die Vorsorgevollmacht und die Betreuungsverfügung regeln alle medizinischen und rechtlichen Belange, damit Angehörige oder Ärzte in Ihrem Sinne entscheiden können. Pflegestützpunkte, Betreuungsvereine und viele andere kommunale Ansprechpartner informieren dazu. Musterformulare sind anvielen Stellen abrufbar, z.B.
Justizministerium Rheinland-Pfalz
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Die Kontakt- und Informationsstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfe (KISS) begleitet das Netzwerk der rund 3.000 Selbsthilfegruppen in Rheinland-Pfalz. Die eigene Betroffenheit als Expertise für gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu nutzen ist das Prinzip der Selbsthilfe. Über 300 Krankheitsbilder sind in der Selbsthilfe vertreten - von A wie Adipositas bis Z wie Zöliakie. In vier Regionen gibt es zentrale Kontaktstellen: KISS Mainz, SEKIS Trier, WeKISS Westerwald, KISS Pfalz.
Pflegedürftige Menschen, pflegende Angehörige und vergleichbar Nahestehende zu unterstützen, ist ein Anliegen der Landespolitik in Rheinland-Pfalz.